Eine Tote bei Textilarbeiterprotesten in Kambodscha und Bangladesch

Bei Protesten von Textilarbeitern sind in Bangladesch und Kambodscha tausende von Menschen auf die Strassen gegangen. Dabei wurde in Kambodscha eine Frau erschossen. Zu den Krawallen kam es am Dienstag in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh, als hunderte Arbeiter aus einem Zulieferbetrieb für internationale Bekleidungsfirmen zur Residenz des Regierungschefs marschierten.

Textilarbeiterin in Dhaka (Symbolbild) (Bild: sda)

Bei Protesten von Textilarbeitern sind in Bangladesch und Kambodscha tausende von Menschen auf die Strassen gegangen. Dabei wurde in Kambodscha eine Frau erschossen. Zu den Krawallen kam es am Dienstag in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh, als hunderte Arbeiter aus einem Zulieferbetrieb für internationale Bekleidungsfirmen zur Residenz des Regierungschefs marschierten.

Die Demonstranten verlangten bessere Arbeitsbedingungen. Bei der Toten handelte es sich nach Familienangaben um eine 49-Jährige, die am Strassenrand Reis verkaufte. Die Behörden bestätigten den Tod der Frau.

Nach Angaben von Aktivisten wurden fünf Demonstranten durch Schüsse verletzt. Ein AFP-Reporter beobachtete, wie Polizisten auf festgenommene Demonstranten einprügelten, bis sie bluteten.

Fabriken in Bangladesch geschlossen

Auch in Bangladesch demonstrierten erneut zehntausende Textilarbeiter für höhere Löhne. 40’000 Menschen beteiligten sich an einem Streik und Kundgebungen im Industriegebiet Ashulia vor den Toren von Dhaka.

Nach Polizeiangaben warfen die Demonstranten Steine auf Polizisten, die Sicherheitskräfte setzten Gummigeschosse und Tränengas ein. Berichten lokaler Medien zufolge wurden zahlreiche Menschen verletzt. Aus Sorge vor Übergriffen blieben rund 200 Textilfabriken geschlossen, wie der Verband der Textilhersteller und -exporteure mitteilte.

Die Demonstranten fordern eine Anhebung des Mindestlohns von derzeit 3000 Taka (rund 35 Franken) auf 8114 Taka (94,50 Franken). Die Textilarbeiter in Bangladesch gehören zu den am niedrigsten bezahlten der Welt. Der derzeit geltende Mindestlohn reicht nach Gewerkschaftsangaben nicht aus, um in Würde zu leben. Hinzu kommen die schlechten Arbeitsbedingungen.

Im April hatte der Einsturz eines Fabrikgebäudes mit mehr als 1100 Toten ein Schlaglicht auf die unsicheren Arbeitsbedingungen in Bangladesch geworfen. Seither gibt es internationale Bemühungen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

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