Mit der Auszeichnung als Sportler des Jahres verabschiedet sich Olympiasieger Fabian Cancellara an den Sports Awards endgültig. Noch vermisst der zurückgetretene Radstar das Training nicht.
«Die Sports Awards sind der letzte offizielle Termin in diesem Jahr. Und heute ist auch der Tag, an dem das Sportliche in meinem Leben seinen grossen Abschluss hat», sagte der Zeitfahr-Champion bereits vor der grossen TV-Gala.
Am Ende des Abends durfte der 35-jährige Berner dann tatsächlich die Trophäe als bester Schweizer Athlet des ablaufenden Jahres mit nach Hause nehmen – zum zweiten Mal nach 2008, als er seine erste olympische Goldmedaille im Zeitfahren gewonnen hatte. Dieses Mal war es auch eine Würdigung für seine gesamte Karriere.
Cancellara freute sich sichtlich über den Award. «Ich bin ein bisschen atemlos», sagte er in einer ersten Reaktion und in Anlehnung an Schlagersängerin und Stargast Helene Fischer, die kurz davor ihren Auftritt hatte. «Diese Auszeichnung bedeutet mir viel und macht mich stolz.»
Etwas Wehmut kam bei Cancellara dann schon noch auf. Mit den Worten «Merci liebe Schweiz, macht es gut und bleibt gesund» verabschiedete sich Cancellara mit feuchten Augen und unter «Standing Ovations» der versammelten Schweizer Sportszene.
Mit dem Leben als Spitzensport-Rentner hat sich Cancellara offenbar gut arrangiert: «Was das Training betrifft, habe ich noch keine Entzugserscheinungen. Ich habe mit dem Joggen einen guten Ausgleich gefunden und den Körper in Bewegung gehalten. Vielleicht gehe ich dann im Frühling wieder ein wenig auf das Strassenvelo, wenn das Wetter besser ist.»
Nicht in den TV-Studios anwesend war Lara Gut, die Preisträgerin bei den Frauen. Nach ihrem Sieg im Super-G von Val d’Isère reiste die Tessinerin direkt weiter nach Courchevel, wo am Dienstag ein Riesenslalom im Programm steht. Der Abstecher nach Zürich wäre ein bisschen viel gewesen, sagte Gut.
Die Sportlerin des Jahres wurde aus den französischen Alpen zugeschaltet. «Kriege ich den Award in einer Schachtel? Dann kann ich die gleich neben jene mit der Kristallkugel stellen», scherzte die Gesamtweltcup-Siegerin der letzten Saison.
«Es ist eine grosse Ehre für mich, als dritte Tessinerin diese Auszeichnung zu erhalten», so gut. Aus dem südlichsten Kanton der Schweiz waren bisher erst Doris De Agostini (1983) und Michela Figini (1984 und 1985) als Sportlerinnen des Jahres geehrt worden – wie Gut beides auch Skirennfahrerinnen.