Eine einzige Rückenmarkverletzung kostet die Suva respektive deren Prämienzahler im Schnitt bis zu eine halbe Million Franken. Mit einer neuen Kampagne will der Unfallversicherer das Kostenbewusstsein schärfen sowie Arbeitende zu Präventionsmassnahmen motivieren.
Jeder verhinderte Unfall bedeute weniger menschliches Leid und tiefere Kosten, heisst es in einer Mitteilung der Suva vom Dienstag. In einer Hochrechnung mit Fällen von 2008 und 2009 und den Kosten während der ersten fünf Jahre für Heilung, Taggelder und Renten errechnete die Suva die teuersten Unfallarten.
Der teuerste Unfall ist laut Suva eine Verletzung des Rückenmarks. Dabei schlugen im Einzelfall Kosten mit bis zu 503’800 Franken zu Buche, gefolgt von Verrenkungen der Wirbelsäule (229’000) und Nervenverletzungen im Kopf-/Halsbereich (100’100).
Ins Geld gehen allgemein vor allem Wirbelsäulen- und Nervenverletzungen. Frakturen in Hüfte und Oberschenkel können bis zu 54’100 Franken kosten. Auch eine einzelne Verrenkung eines Unterschenkels oder Fusses kostet insgesamt gegen 34’000 Franken. Im Durchschnitt aller Fälle kostet ein Unfall die Suva 5’100 Franken.
Auswirkungen über Jahrzehnte
Die Durchschnittswerte berücksichtigen laut Suva die Kosten der ersten fünf Jahre nach dem Unfall. Weitere Kosten wie vor allem für Renten könnten aber noch über Jahrzehnte anfallen. Die Kosten für einen einzelnen Fall könnten sich auf mehrere Millionen Franken summieren, schreibt die Suva.
Um die Kosten der ersten fünf Jahre für einen einzigen Unfall mit Rückenmarkverletzung zu tragen, sind laut Suva die Prämien von über 300 Versicherten für ein ganzes Jahr notwendig. Diese Prämienzahler dürften zudem nicht selbst einen Unfall haben. 2014 nahm die Suva 3,2 Milliarden Franken Nettoprämien in der Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung ein.
Beinfrakturen am häufigsten
Unter dem Strich am meisten Kosten verursachten laut Suva jedoch nicht die Unfälle mit den höchsten Fallkosten sondern jene Unfallarten, die kostspielig und häufig zugleich seien. Am meisten Heilkosten ergaben sich bei Frakturen an Unterschenkeln, Knöcheln und Füssen mit 414 Millionen Franken. Verstauchungen und Zerrungen an Knien schlugen mit rund 290 Millionen Franken zu Buche.
Mit einer neuen Kampagne unter anderem mit TV-Spots will die Suva die Bevölkerung auf die Kosten eines Unfalls und die Folgen für die Prämienzahler aufmerksam machen. Rund die Hälfte der Arbeitnehmenden in der Schweiz ist bei der Suva versichert.
Insgesamt sind beim Unternehmen mit einem Prämienvolumen von 4,2 Mrd. Franken rund 123’000 Unternehmen respektive 1,97 Mio. Berufstätige angeschlossen. Diese sind gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten versichert.