Erneut kommt es bei einem Informatikprojekt des Bundesamts für Strassen (ASTRA) zu Planänderungen: Statt über Ostern 2015 soll das neue Informationssystem Verkehrszulassung (IVZ) erst 2016 in Betrieb gehen.
Die IT-Abteilung des Bundesamtes für Strassen (Astra) kommt nicht zur Ruhe: Statt über Ostern 2015 soll das neue Informationssystem Verkehrszulassung (IVZ) erst 2016 in Betrieb gehen. Versuche hätten gezeigt, dass das System bei der Datenverarbeitung zu langsam und zu instabil sei.
Das ASTRA will drei bestehende Informationssysteme im neuen IVZ zusammenfassen. Das neue System soll unter anderem Auskunft geben über Zulassungsdaten von Fahrzeugen, Ausweisdaten von Autofahrern und Angaben zu Führerausweisauszügen in der Schweiz und in Liechtenstein.
Planmässig hätte das System schon im vergangenen Jahr eingeführt werden sollen. Nun hat das ASTRA in Absprache mit den Kantonen entschieden, das IVZ voraussichtlich erst im Lauf des nächsten Jahres in Betrieb zu nehmen, «um die Leistungsfähigkeit des Systems zu erhöhen», wie es in einem Communiqué vom Montag hiess.
Einführung im Frühjahr 2016
«Das neue System läuft, aber es läuft noch zu langsam», sagte ASTRA-Sprecher Thomas Rohrbach auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Da IVZ über 12 Millionen Datensätze verwalte und täglich 3 Millionen Abfragen bewältigen müsse, seien kurze Bearbeitungszeiten essenziell.
«Wo der Haken ist, wissen wir noch nicht», sagte Rohrbach. Es seien zusätzliche Abklärungen nötig, welche die Einführung des Systems in diesem Jahr verunmöglichten. Neuer Einführungstermin sei Ostern 2016.
Laut Rohrbach hat die Verspätung des neuen Systems keinen Einfluss auf den aktuellen Betrieb. Bis zur Einführung von IVZ bleiben die bestehenden Systeme im Einsatz.
Nicht erste Planänderung
Schon vor gut zwei Jahren hatte IVZ für Schlagzeilen gesorgt. Damals war bekannt geworden, dass das System statt der beim Projektbeginn geschätzten 8 Millionen Franken gut das Vierfache kosten dürfte. Der Grund für die Verteuerung war eine Neudefinition des Projekts. Damals hiess es, dass es nicht zu Verzögerungen kommen sollte.
«Heute gehen wir davon aus, dass das Projekt auf 36 Millionen Franken zu stehen kommen wird», sagte Rohrbach. In diesem Betrag seien bereits Reserven für allfällige Verzögerungen von 1,5 Millionen Franken eingeplant. «Wir hoffen, dass dies reichen wird.»
IVZ ist nicht nicht das erste Projekt im ASTRA, das teurer wird als geplant. Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hatte im November 2013 das Bundesamt bereits wegen des IT-Projektes zur zentralen Verwaltung aller Strassendaten (MISTRA) gerügt, das doppelt so teuer zu stehen kommt als geplant.