Vier Monate nach dem Absturz einer malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine haben die niederländischen Ermittler mit den dortigen Separatisten eine Einigung über die Bergung der Wrackteile erzielt.
Die Bergung werde «so rasch wie möglich in Zusammenarbeit mit den örtlichen Rettungskräften beginnen», teilte das niederländische Sicherheits- und Justizministerium am Freitag mit. Bereits am Samstag werde ein zusätzliches Team von Charkiw aus zur logistischen Unterstützung nach Donezk reisen. Laut dem Ministerium kam die Einigung unter Schirmherrschaft der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zustande.
Die Boeing 777 war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgestürzt, alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die ukrainische Regierung und der Westen gehen davon aus, dass Flug MH17 von prorussischen Separatisten abgeschossen wurde, Moskau sieht die Verantwortung hingegen bei Kiew.
Den Haag leitet Ermittlungen
Bei den meisten Opfern handelte es sich um Niederländer, weshalb Den Haag die Ermittlungen leitet. Die Bergung der Wrackteile sollte eigentlich schon früher in dieser Woche beginnen, doch konnte mit den Rebellen, die das Gebiet kontrollieren, zunächst keine Einigung erzielt werden.
Ungeachtet dessen setzten die niederländischen Ermittler die Suche nach den sterblichen Überresten der Passagiere fort. Bislang wurden 289 Leichen identifiziert. Die Arbeit der Ermittler wurde immer wieder durch Gefechte zwischen der ukrainischen Armee und den Separatisten unterbrochen.
Nach Angaben des Justizministeriums soll die Sicherheitslage jeden Tag von neuem geprüft werden. Die Bergung der Trümmer sei jedoch wichtig, bekräftigte das Ministerium. Von ihnen erhoffen sich die Ermittler weitere Erkenntnisse zur Absturzursache.