Der Kanton Zug und der Eishockeyclub EV Zug haben ihren Streit um die Kosten von Polizeieinsätzen beigelegt, wie die beiden Seiten am Mittwoch vor den Medien erklärten. Der EVZ-Präsident Roland Staerkle sprach von einer Win-win-Situation, weil auf beiden Seiten Kosten gespart würden.
Die Erfahrungen bei den Heimspielen in den ersten Wochen seit Beginn der Eishockeysaison im September seien positiv. „Die Rechnung ist aufgegangen“, sagte der kantonale Sicherheitsdirektor Beat Villiger.
Der Beschluss des Zuger Kantonsrates, die polizeilichen Leistungen im Zusammenhang mit Veranstaltungen zu 60 Prozent auf die Organisatoren zu überwälzen, hatte im letzten Winter einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Gemeinsam Lösung gefunden
Sportclubs lancierten die Gesetzesinitiative „Faire Polizeikosten für Zuger Verantstaltungen“ mit der Forderung, die zu zahlenden Polizeientschädigungen seien zu reduzieren.
Zudem reichte der EVZ eine Beschwerde gegen die Polizeikosten ein. Man habe sich an einen Tisch gesetzt, nach Lösungen gesucht und sich geeinigt, sagte Regierungsrat Villiger. Die Initiative wurde zurückgezogen, die Beschwerde beigelegt.
An dem im kantonalen Polizei-Organisationsgesetz festgelegten Kostenverteilschlüssel (40/60 Prozent) werde nichts geändert. Reduziert werden jedoch laut Villiger auf Anfang 2013 die Stundenpauschalen für Polizeieinsätze.
Der Kanton übernimmt zudem 40 Prozent der Kosten für ein seit Jahren existierendes Busangebot. Der EVZ stellt den Matchbesuchern für die Heimfahrt nach den Spielen Extrabusse bereit.
Die reibungslose und rasche Rückreise nach den Spielen in die Zuger Gemeinden sei ein Element des gesamten Sicherheitsdispositivs, hiess es an der Medienkonferenz.
Relativ geringe Sicherheitskosten
Der EVZ sorgt – unter anderem durch rigorose Zutrittskontrollen und ein Alkoholverbot für unter 18-Jährige – dafür, dass die Polizei nur selten zum Einsatz kommt.
In den ersten Wochen seit Saisonbeginn sei noch nie ein polizeiliches Spezialaufgebot nötig gewesen. Die Kosten für die normalen Ordnungsdienste der Polizei seien mit nicht einmal 10’000 Franken relativ gering.
Personen, die in der nationalen Hooligan-Datenbank Hoogan registriert sind, werden nicht mehr ins Stadion des EVZ gelassen. Beim Eingang muss ein amtlicher Ausweis vorgelegt werden.
Vorreiter-Rolle des EVZ
Wegen der scharfen Kontrollen beim Eingang des Gästesektors hätten verschiedene Fan-Gruppen die Zuger Spiele boykottiert, hiess es an der Medienkonferenz.
Damit leide zwar „eine gewisse Fankultur“, sagte Villiger. Der EV Zug nehme dies jedoch in Kauf zugunsten tieferer Sicherheitsausgaben.
Laut EVZ-Präsident Roland Staerkle sind zwar die Eintrittszahlen im Gästesektor zurückgegangen, dafür würden die Spiele vermehrt von Familien besucht. Das Sicherheitsgefühl im Stadion sei grösser und dies wirke sich längerfristig wohl positiv auf die Besucherzahlen aus.
Der EVZ habe bezüglich Sicherheitskonzept eine Vorreiter-Rolle im Schweizer Eishockey. In den nächsten zwei bis drei Jahren würden die anderen Vereine nachziehen, meinte Staerkle.