Einkaufen im Laden verliert in allen Branchen an Beliebtheit. Fast zwei Drittel der Schweizer Internetnutzer sucht im Internet nach Produkten und Dienstleistungen. Vor zwei Jahren war es nur knapp die Hälfte, wie eine Studie der Universität St. Gallen (HSG) zeigt.
Konsumentinnen und Konsumenten jeden Alters verbringen immer mehr Zeit mit der Produktesuche über das Internet. In einigen Branchen kündigt sich eine «Online-Kaufrevolution» an. Vor allem in der Bekleidungsbranche boomt der Onlinehandel, wie die HSG am Dienstag mitteilte. Insbesondere die weibliche Kundschaft kaufe seit zwei Jahren Textilien wesentlich öfters online ein und suche im Netz nach Inspirationen für neue Artikel.
Zu den digital am schnellsten wachsenden Branchen gehören Bankdienstleistungen (+10,9 Prozent), Eintrittstickets (+10,5 Prozent), Videos/DVDs (+9,6 Prozent), Zugtickets (+8,8 Prozent), Musiktitel (+8,7 Prozent), Software (+7,0 Prozent), Ferienreisen (+4,6 Prozent) sowie Flugtickets (+1,8 Prozent).
Der situative Einkauf (mal im Internet, mal im Laden) wächst am stärksten in den klassischen Handelsbranchen, wie Bekleidung (+13,5 Prozent), Schmuck (+11,2 Prozent), Elektronik (+9,2 Prozent), Körperpflege (+8,3 Prozent), Möbel (+4,6 Prozent) und Lebensmittel (+3,9 Prozent).
Der reine Online-Kauf ist am stärksten verbreitet in Branchen mit digitalisierbaren Leistungen wie Flüge und Ferien. Für die Studie wurden im November 2014 über 1000 Konsumentinnen und Konsumenten in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz befragt.