Der Detailhandel hat mit dem Jahr 2016 erneut ein schwieriges Jahr hinter sich. Nachdem die Umsätze bereits 2015 um 0,4 Prozent abnahmen, ging es bei den Einnahmen im vergangenen Jahr um weitere 1,0 Prozent nach unten.
Allerdings verlangsamte sich gemäss einer gemeinsamen Studie der Grossbank Credit Suisse (CS) und des Beratungsunternehmens Fuhrer & Hotz vom Mittwoch die Abwärtsdynamik in einigen Segmenten. So verzeichnete 2016 beispielsweise der Bereich Nahrungsmittel ein leichtes Umsatzwachstum von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auch der Einkaufstourismus im Ausland nahm als Folge eines relativ stabilen Euro-Franken-Wechselkurses nicht noch weiter zu, sondern stagnierte auf hohem Niveau.
Einige Detailhändler ausserhalb des Bereiches von Lebensmitteln gerieten aber im vergangenen Jahr stark unter Druck. Das Umsatzminus steigerte sich etwa bei Bekleidungs- und Schuhhändlern mit –7,8 Prozent gegenüber 2015 nämlich nochmals deutlich. Damals lag der Einnahmenschwund bereits bei –4,1 Prozent.
6,6 Prozent weniger Vollzeitstellen in Basel
Für 2017 gehen die CS-Ökonomen von einer Stagnation der nominalen Umsätze aus, was laut einer Medienmitteilung nach den schwachen Vorjahren einer Stabilisierung gleichkommt. Auch die Einkäufe der Schweizer Bevölkerung im Ausland dürften eher ab- als zunehmen. Rund 60 Prozent der Detailhändler gehen für 2017 sogar von einem Umsatzplus aus.
Besonders hart traf der Einkaufstourismus aber die Detaillisten in Grenzgemeinden, sie bauten Stellen ab: In der Nähe von Deutschland und Frankreich verzeichneten sie 2013 im Vergleich zu 2011 5,4 Prozent und 3,4 Prozent weniger Vollzeitstellen – die Stadt Basel sogar 6,6 Prozent weniger. Schweizweit betrug der Rückgang 2,1 Prozent, schreibt die CS und zieht das Fazit: «Der Anstieg des Einkaufstourismus im Nachgang zur Frankenaufwertung 2010/2011 traf demnach vor allem die Detailhändler im Raum Basel überproportional stark.»
Obendrein dürfte sich im laufenden Jahr der Trend zum Onlinehandel dynamisch fortsetzen. Laut den CS-Experten steigt der Anteil aus E-Commerce an den gesamten Detailhandelsumsätzen innerhalb der kommenden fünf Jahre von derzeit rund 5 auf über 10 Prozent (mehr dazu auch in dieser Meldung: Auch Coop legt mit Online-Shop zu).