Möglicherweise ist die Beauty-Industrie mitschuldig an der hohen Scheidungsrate.
Die Scheidungsrate steigt zwar nicht weiter an, bewegt sich aber konstant auf einem hohen Niveau: Gerade mal die Hälfte der Verheirateten bleibt es auch. Gründe dafür werden viele genannt: Mangelndes Durchhaltevermögen, mangelnde Religiosität, Abkehr von der Zwangsehe, moralischer Verfall, das Internet …
Dabei könnte man die Ursache durchaus auch bei der Kosmetikindustrie und der von ihr propagierten Hygiene suchen: Der Duft eines Menschen hat grosse Auswirkungen auf die Partnerwahl. Diesen wahrzunehmen gestaltet sich heutzutage allerdings gar nicht mehr so einfach.
Einst arbeiteten die Menschen hart und körperlich, der Schweiss floss in Strömen, gebadet wurde aber nur einmal die Woche. Der Duft, den sie verströmten, war stark, echt und authentisch. Heutzutage hocken die meisten Menschen den ganzen Tag nur herum und bewegen ein wenig die Finger auf den Tasten, trotzdem wird aber mindestens einmal pro Tag geduscht.
Mit dem Duft verheiratet
Anschliessend cremt und parfümiert man sich ein, ein Anti-Transpirant blockt die Produktion der Schweissdrüsen ab.
Wenn man nun den Duft eines Deorollers geheiratet hat anstatt den eines Menschen, dann muss man sich nicht wundern, dass es nicht mehr läuft, wenn die Flasche mal leer ist.
Leider liegen zu diesem Zeitpunkt noch keine wissenschaftlichen Daten vor, welche die hier vorgestellte These untermauern, die Anzahl der verkauften Deodorants und die Scheidungsrate stiegen in den letzten 100 Jahren aber gleichzeitig markant an. Ob die Partnersuche ohne Deodorant besser funktioniert, wurde allerdings auch noch nicht vollständig eruiert.
- Der Deoroller «Stress Resist Anti-Transpirant» von Vichy verspricht 72 Stunden Schweissfreiheit. Risiken und Nebenwirkungen auf eigene Verantwortung! Erhältlich in Apotheken für etwa 20 Franken.
Artikelgeschichte
Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 07.12.12