Angesichts des am Wochenende drohenden massiven Hochwassers in Bangkok verlassen die Einwohner in Scharen die thailändische Hauptstadt. Die ersten Fluten erreichten am Donnerstag das Zentrum der Zwölf-Millionen-Metropole, unter anderem den Königspalast.
Am Wochenende soll voraussichtlich so viel Wasser aus dem Norden in Bangkok eindringen, wie in 500’000 Schwimmbäder passt. Dazu drängt ein Hochwasser im Golf von Thailand gegen die Strömung nach Norden. Das führt dazu, dass nicht so viel Wasser abfliessen kann, wie in die Stadt strömt.
Am bereits geschlossenen Inlandsflughafen Don Muang brachen zudem zwei weitere Flutdämme und im Bezirk Sai Mai stiegen die Pegel in zwei Kanälen in kürzester Zeit um 20 Zentimeter.
Gedränge um Flüge und Busse
Angesichts dieser Aussichten versuchten unzählige Menschen, mit Bus und Bahn in Küstenstädte wie Pattaya, Hua Hin und Phuket zu gelangen. Die Ausfallstrassen waren teilweise komplett verstopft.
Auch auf dem noch funktionierenden Hauptflughafen drängelten sich die Menschen. Die Flüge vom Suvarnabhumi-Airport seien „bis auf den letzten Platz besetzt“, sagte Sansern Ngaorungsi von der Tourismusbehörde.
Die Behörden der Hauptstadt rechnen unter anderem damit, dass das Wasser im Fluss Chao Phraya eine Höhe von 2,60 Metern erreicht – die Flutschutz-Dämme sind im Durchschnitt aber nur 2,50 Meter hoch. Somit würden die 13 flussnahen Bezirke mit Zehntausenden Einwohnern weitgehend überschwemmt werden, hiess es beim Hydrographischen Institut der Marine.
Schweizer Reisende sollen Bangkok verlassen
Wegen des Hochwassers in der thailändischen Hauptstadt rät auch das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Schweizer Reisenden, Bangkok vorübergehend zu verlassen. Den Anweisungen der lokalen Behörden soll Folge geleistet werden, heisst es seit Donnerstag auf der EDA-Homepage.
Nicht betroffen von dem Hochwasser sind der internationale Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi sowie Badeferien-Destinationen wie zum Beispiel Koh Samui oder Phuket.