Der weltweit zweitgrösste Eisenerzproduzent Rio Tinto nimmt überraschend Abschreibungen in Höhe von 14 Mrd. Dollar vor und tauscht den Konzernchef aus. Tom Albanese, der seit 2007 an der Spitze des Konzerns stand, werde von Sam Walsh abgelöst, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Die gigantischen Wertberichtigungen stehen im Zusammenhang mit Albaneses zwei wichtigsten Zukäufen.
Albanese hatte bisher die Folgen des 38-Milliarden-Dollar-Kaufs des Aluminiumherstellers Alcan aus dem Jahr 2007 weitgehend unbeschadet überstanden.
Rio Tinto stand damals unter Druck, sich durch Akquisitionen zu vergrössern oder selbst geschluckt zu werden. Doch die Milliardenfusion erwies sich als Problem für die Australier, die jahrelang Verluste in der Aluminiumsparte anhäuften und bereits im vergangenen Jahr 8,9 Mrd. Dollar abschreiben mussten.
Der grösste Teil der Geschäfte in Australien und Neuseeland steht zum Verkauf, trifft aber auf wenig Interesse bei möglichen Käufern. Nun sollen weitere zehn bis elf Milliarden Dollar im Aluminium-Geschäft abgeschrieben werden.
Auch die Übernahme des Kohlebergbauunternehmens Riversdale 2011, das überwiegend in Mosambik aktiv ist, macht dem Unternehmen zu schaffen. Hier würden drei Milliarden Dollar abgeschrieben, zudem verlässt auch Doug Ritchie, der für den Zukauf verantwortlich war, das Unternehmen.