Der Bildhauer Josef Maria Odermatt ist tot. Er starb am Sonntag 77-jährig im Kreise seiner Familie; die Hinterbliebenen bestätigten gegenüber der Nachrichtenagentur sda einen Bericht von Radio DRS2. Der gebürtige Stanser galt als einer der bedeutendsten Schweizer Eisenplastiker.
Der gelernte Schlossermeister arbeitete nach einem Aufenthalt in Paris mit dem Basler Bildhauer Hans Christen zusammen. Mitte der sechziger Jahre bezog er in Stans-Oberdorf ein eigenes Haus mit Atelier. 1971 hatte er seine erste Einzelausstellung. Es folgten zahlreiche Ausstellungen und Ankäufe für den öffentlichen Raum.
2004 wurde Odermatt mit dem Kulturpreis der Innerschweiz ausgezeichnet. Er war ausserdem Mitglied der Eidgenössischen Gottfried-Keller-Stiftung. Seine Werke stehen unter anderem in Museen in Stans, Luzern, Aarau, Winterthur und Schaffhausen.
Eisen sein Material
Odermatt hat in seiner über 40-jährigen künstlerischen Tätigkeit stets an seinem Material, dem Eisen, festgehalten. Er verstand „Schmieden als Faszination, als eine Suche, eine Art Droge mit Entzugserscheinungen“, wie seine Frau Regula es einmal formulierte.
Seine frühesten, geschweissten Werke wirken verspielt abstrakt und relativ feingliedrig. Es folgte in den siebziger Jahren eine geschmiedete Phase mit raumausgreifenden Elementen, heiter bis aggressiv.
In den achtziger Jahren wurden die Arbeiten strenger, kraftvoller, kompakter. In den Neunzigern entstanden geschlossenere Skulpturen mit Ein- und Durchblicken, später mit vielschichtigen Innenräumen.