Eine strahlende Sonne hat am Sonntag vielen Müttern einen wunderbaren Muttertag beschert. Wer schon mutig genug war, konnte bereits die Badisaison einläuten. Temperaturen von teilweise weit über 20 Grad liessen das Regenwetter und die Hochwasser fast vergessen.
Dabei versank noch am Sonntag manch ein Sitzbank am Ufer des Nidau-Büren-Kanals im Wasser. Grund dafür ist, dass sowohl Bieler-, als auch Neuenburger- und Murtensee nach den Regenfällen der vergangenen Woche noch immer randvoll sind.
Auch am Sonntag flossen mehr als 700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aareabwärts durch das sperrangelweit geöffnete Wehr Port. Gemäss Naturgefahrenbulletin des Bundes gilt daher bis Brügg AG entlang der Aare nach wie vor die Hochwassergefahrenstufe 4. Das Bulletin datiert vom Samstag und gilt bis am Montagmittag.
Hingegen sank der Pegel des Bielersees unter die Hochwassergrenze, weil die Zuflüsse aus dem Berner Oberland und dem Kanton Freiburg durch den Hagneck-Kanal langsam zurückgingen. Dafür nahm der Zufluss aus dem Neuenburgersee zu. Das ist bekanntlich immer dann der Fall, wenn der Bielerseepegel tiefer liegt als derjenige des Neuenburgersees.
Muttertag im stehenden Schiff
Kursschiffe dürfen auf dem Bielersee weiterhin nicht verkehren. Die Betreibergesellschaft BSG hielt ihre Muttertagsangebote zwar aufrecht – allerdings auf dem Schiff im Stillstand im Hafen Biel.
Die Mütter und ihre Familien konnten den Tag jedoch bei wunderbarem Sonnenschein und Temperaturen von über 20 Grad geniessen. Fast schweizweit kletterte das Thermometer über diese Temperaturgrenze. Im Tessin wurden gar über 25 Grad gemessen, wie am Nachmittag der Webseite von MeteoSchweiz zu entnehmen war. In Grono GR wurden gar über 26 Grad erreicht.
Erste Heuernte des Jahres
Zahlreiche Bauern nutzten die Aussichten auf ein paar Tage stabiles Hochdruckwetter für die Heumahd, den ersten Heuschnitt im Frühsommer.
Dabei sollten gemäss Kalender ab Montag die berüchtigten «Eisheiligen» die Schweiz in ihren kalten Griff nehmen. Doch Mammertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die «Kalte Sophie», die vom 11. bis 15. Mai traditionsgemäss für ein letztes Aufbäumen des Winters stehen, sind in den vergangenen Jahren unzuverlässig geworden, wie die MeteoGroup schreibt.
Der Wetterdienst erwartet ab Montag frühsommerliche Temperaturen von 27 Grad und mehr. Nichts also mit letzten Vorstössen von Kaltluft aus dem hohen Norden, die in ruhigen, klaren Nächten Bodenfrost bringen würden.