Ein wirtschaftlicher Zusammenbruch Ägyptens kann nach den Worten von Friedensnobelpreisträger Mohamed El Baradei nur mit einer Regierung unter Beteiligung der Opposition verhindert werden. Ohne eine echte Zusammenarbeit werde niemand dem Land auch nur einen Cent geben.
Dies sagte der Oppositionspolitiker am Dienstag im Fernsehsender Al-Hajat. Er sprach sich zudem dafür aus, dass Präsident Mohammed Mursi einen Fachmann zum Finanzminister ernennt, damit Ägypten einen dringend benötigten Milliardenkredit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) bekommt.
Die Ratingagentur Moody’s hatte die Bonitätsnote für das nordafrikanische Land am Dienstag gesenkt und Zweifel geäussert, ob der Staat die beantragten 4,8 Milliarden Dollar vom IWF bekommt. Nach Angaben der Zentralbank verfügte Ägypten im Januar nur noch über ausländische Währungen im Wert von 13,6 Milliarden Dollar. Um Zahlungen für Importe für drei Monate abzudecken, sind 15 Milliarden Dollar nötig.
Hintergrund der wirtschaftlichen Probleme ist die politische Unsicherheit im Land. Immer wieder kommt es zu Protesten gegen Mursi. Unter anderem leidet deswegen die wichtige Tourismusbranche.