In der Electrolux-Fabrik in Schwanden GL werden Ende nächsten Jahres endgültig die Lichter gelöscht: Der Haushaltsgerätekonzern schliesst das Werk definitiv, nachdem Diskussionen mit der Arbeitnehmervertretung über den Erhalt des Werks zu keinem Ergebnis führten. 120 Vollzeitstellen gehen verloren.
Den betroffenen Mitarbeitenden biete Electrolux einen fairen und grosszügigen Sozialplan an und unterstütze sie bei der Stellensuche, heisst es in der Mitteilung des Unternehmens.
Der schwedische Haushaltsgerätehersteller hatte am 20. Oktober angekündigt, er werde den Produktionsstandort im Glarnerland voraussichtlich aufgeben. Die Produktion könne in Zukunft nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden, begründete der Konzern damals die Fabrikschliessung.
Angestammte Produktion hat keine Zukunft
Electrolux und die Arbeitnehmervertretung hätten in den letzten Wochen alle Optionen für den Erhalt der Produktion in Schwanden diskutiert, heisst es in der aktuellen Mitteilung. Im Zentrum stand demnach der Vorschlag der Arbeitnehmerseite, die angestammte Produktion in Schwanden mit einem neuen Eigentümer weiterzuführen.
Electrolux hält den Vorschlag aber nicht für umsetzbar: Die Weiterführung unter einem neuen Eigentümer würde laut dem Unternehmen hohe Kosten verursachen und hätte deshalb im scharfen Wettbewerb keine Chance.
Gelände soll industriell genutzt werden
Mehr Chancen räumt Electrolux der Idee ein, eine neue gewerblich-industrielle Nutzung für das Fabrikationsgelände zu finden. Das Unternehmen ist bereit, unter bestimmten Bedingungen das Gebäude und das Gelände einem Investor zu einem symbolischen Preis zu überlassen, sofern dieser Electrolux-Mitarbeitende übernimmt und Arbeitsplätze sichert oder schafft.
Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Electrolux und des Kantons Glarus wird das Vorhaben vorantreiben. Ende März 2015 soll über das weitere Vorgehen informiert werden.
Der Arbeitnehmerverband Angestellte Schweiz kritisierte die definitive Schliessung des Betriebs. Aus Sicht des Verbands war das Projekt zur Weiterführung der Produktion realistisch.
Die Arbeitsprozesse hätten es erlaubt, bei Electrolux andere Produkte als Haushaltsgeräte herzustellen, heisst es in der Mitteilung – Angestellte Schweiz erwähnte unter anderem «das grosse Know-how im Stanzen und Umformen von Blech».
Übrige Schweizer Standorte nicht betroffen
Auf die übrigen Electrolux-Standorte in der Schweiz habe die Aufgabe des Glarner Betriebs keine grösseren Auswirkungen, betonte Electrolux. Neben dem Hauptsitz in Zürich und dem Logistikzentrum in Mägenwil AG verfügt der Haushaltegerätehersteller auch über ein Werk in Sursee LU, wo Küchen und Geräte für den professionellen Gebrauch fabriziert werden.
Die Fabrikschliessung in Schwanden ist Teil eines grösseren Sparprogramms, mit dem Electrolux die Profitabilität des Europageschäfts langfristig wiederherstellen und sichern will.