Nach einem Tumult im Empfangs- und Verfahrenszentrum (EVZ) für Asylsuchende in Altstätten im St. Galler Rheintal sind am Donnerstagabend elf Männer aus Nordafrika festgenommen worden. Sie werden in Schnellverfahren durch die Staatsanwaltschaft verurteilt.
Das teilte die St. Galler Kantonspolizei am Freitag mit. Gegen 18.30 Uhr kehrten zwei Tunesier verspätet ins EVZ zurück. Interne Sicherheitsleute stellten fest, dass die beiden Männer neues Schuhwerk an den Füssen trugen und veranlassten eine Kontrolle.
Offenbar waren anderen Asylsuchende nicht damit einverstanden, wie ihre Landsleute von den EVZ-Sicherheitsleuten kontrolliert wurden, heisst es im Communiqué der Polizei. Sie holten Stühle aus einem Raum und zertrümmerten diese. Danach hätten sie versucht, eine Scheibe zwischen Eingangsschleuse und Innenraum einzuschlagen.
Danach zogen sich die Asylsuchenden in ihre Schlafräume zurück und verbarrikadierten sich. Die Männer wurden von einer Sondereinheit der Polizei aus den Schlafräumen herausgeholt. Ingesamt wurden neun Tunesier, ein Marokkaner und ein Mann aus Libyen festgenommen.
Die St. Galler Kantonspolizei schreibt im Communiqué von einem Grosseinsatz. Ingesamt standen 45 Angehörige der Polizei, der Grenzwache, der Staatsanwaltschaft, des internen Sicherheitsdienstes und der Ambulanz sowie drei Hunde im Einsatz.