Zwei in Kolumbien entführte niederländische Journalisten sind in den Händen der linken ELN-Guerilla. Die «nationale Befreiungsarmee» teilte am Mittwoch (Ortszeit) mit, dass die Journalisten «sicherheitshalber» festgenommen worden seien.
Man müsse prüfen, was sie in der Zone zu suchen hätten. Es liefen aber schon Bemühungen zur Freilassung – daran sei unter anderem die katholische Kirche beteiligt, berichtete die Zeitung «El Espectador».
Die Journalisten waren im Grenzgebiet zu Venezuela entführt worden. Sie recherchierten in der Konfliktregion über die leibliche Mutter einer Kolumbianerin, die von einem holländischen Paar adoptiert worden war.
Die ELN finanziert sich auch über Lösegeld bei Entführungen. Anders als mit der grösseren FARC-Guerilla konnte die Regierung von Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos mit der marxistischen ELN noch keinen Waffenstillstand erreichen.
Das Büro des kolumbianischen Ombudsmanns für Menschenrechte rief via Twitter zur sofortigen Freilassung der beiden Niederländer auf. Die Polizei entsandte auf Verhandlungen mit Entführern spezialisierte Beamte in die Region.