Die Familie des getöteten afroamerikanischen Teenagers Trayvon Martin hat Ermittlungen gegen einen Staatsanwalt gefordert. Die Rolle von Norm Wolfinger in diesem Fall müsse genauer untersucht werden.
Der Anwalt der Familie, Benjamin Crump, erhebt in einem Schreiben an das US-Justizministerium vom Montag schwere Vorwürfe gegen Wolfinger. Der Staatsanwalt habe sich in der Tatnacht mit dem örtlichen Polizeichef getroffen, um eine Einstellung der Ermittlungen wegen Mordes gegen den mutmasslichen Schützen George Zimmerman zu erreichen.
Der 28-jährige Zimmermann hatte den 17-jährigen Martin offenbar am 26. Februar in der Stadt Sanford im US-Bundesstaat Florida erschossen. Zimmerman gab an, in Notwehr gehandelt zu haben, nachdem der unbewaffnete Teenager ihn geschlagen habe.
Rassismusdebatte
Der Fall löste in den USA eine Kontroverse um Rassismus und lockere Waffengesetze aus. Bei zahlreichen Kundgebungen forderten die Protestierenden die Festnahme des mutmasslichen Schützen, der weiterhin auf freiem Fuss ist.
Gemäss örtlichen Medienberichten hatte die Polizei kurz nach der Tat einen Haftbefehl beantragt, der jedoch von der Staatsanwaltschaft zurückgehalten wurde. Wolfinger zog sich inzwischen wegen Befangenheit vom Fall zurück. Am 10. April soll eine sogenannte Grand Jury über eine Anklage Zimmermans befinden.