Die Schweizer Delegation kehrt mit vollem Erfolg von den Curling-EM in Stavanger (No) heim. Die Männer um Skip Sven Michel holen Gold, die Frauen um Mirjam Ott gewinnen die Bronzemedaille.
Simon Gempeler, Sandro Trolliet, Claudio Pätz, Skip Michel und der im Laufe des Turniers mit Erfolg eingewechselte junge Genfer Ersatzmann Benoît Schwarz sicherten dem Schweizer Männercurling mit dem 8:6-Finalsieg gegen die zweimaligen Europameister aus Norwegen (Thomas Ulsrud) den achten Titel in der 1975 begonnenen Geschichte der Europameisterschaften. Die ersten sechs dieser Titel errang die Schweiz bis 1986, danach begann eine bittere Durststrecke. Diese ging erst 2006 in Basel mit dem Triumph des Badener Teams um den heutigen Nationalcoach Andreas Schwaller zu Ende.
Im hochklassigen Final konnten die Norweger, die zuvor in diesem Turnier nur einmal verloren hatten, ihren Vorteil des letzten Steins im ersten Ends lange Zeit verteidigen. Die Wende kam dann im 8. End beim Stand von 4:4. Dem routinierten Skip unterlief ein Fehlstein, der den Schweizern ein gestohlenes Dreierhaus und die 7:4-Führung einbrachte. Hierauf kontrollierten die Curler des CC Adelboden die Partie ausgezeichnet. Die letzte heikle Situation im 10. End bereinigte Claudio Pätz mit einem Promotion-Takeout, der den Schweizern die Mitte des Hauses freihielt.
Das Frauen-Team um Skip Mirjam Ott gewann die Bronzemedaille mit einem 6:4-Sieg gegen Dänemark im Spiel um Platz 3.
Das Team war mit sieben Siegen ins Turnier gestartet, ehe vier Niederlagen hintereinander folgten. «Aber zum Glück gelang uns ein erfolgreicher Abschluss», so Ott. «Natürlich waren wir gestern enttäuscht, dass wir trotz zweier Chancen das Goldmedaillenspiel verpassten. Aber wir waren in der kurzen Zeit seit der Halbfinalniederlage in der Lage, uns nochmals aufzuraffen.»
Im Spiel um Bronze gelang den Schweizerinnen nochmals eine solide Leistung, obwohl die Däninnen gleich im ersten End einen Stein stehlen konnten. Es blieb jedoch die einzige Führung der Däninnen. Im zweiten und fünften End schrieben die Schweizerinnen je zwei Punkte (zum 2:1 und 4:2), womit die Basis für die Medaille gelegt war. Das Team des CC Davos baute seine Führung sogar noch auf 5:2 aus, ehe es die Däninnen mit zwei Punkten im siebenten End nochmals spannend machten. Das Team von Mirjam Ott gab die Kontrolle über die Partie aber nicht mehr aus der Hand.
Damit holten die Teams des Schweizer Curlingverbandes erstmals seit den Heim-Europameisterschaften in Champéry von 2010 wieder zwei Medaillen. In der letzten Saison war der Schweizer Verband erstmals in seiner Geschichte an EM und WM ohne Medaille geblieben.