Emmi und Sortenorganisation auf der Suche nach einer Lösung

Die Sortenorganisation Gruyère und die Emmi-Gruppe versuchen im Streit um die Produktion des „Grand Cru Gruyère“ mit Milch aus den USA ihre Differenzen zu beseitigen. Dies wird aber nicht über Nacht geschehen.

Dieser Laib Gruyère wurde in der Schweiz produziert (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Sortenorganisation Gruyère und die Emmi-Gruppe versuchen im Streit um die Produktion des „Grand Cru Gruyère“ mit Milch aus den USA ihre Differenzen zu beseitigen. Dies wird aber nicht über Nacht geschehen.

Ein Treffen zwischen den beiden Parteien sei in den nächsten Wochen vorgesehen, sagte der Präsident der Sortenorganisation Gruyère, Philipp Bardet, der Nachrichtenagentur sda. Er begrüsste die positive Entwicklung in dieser Angelegenheit und die Bemühungen von Emmi, hielt aber fest, dass „eine ganze Reihe von Dingen geändert werden müssten, speziell in den USA.“

Der Streit um den Gruyère-Käse eskalierte Mitte dieses Monats, als der Emmi-Konzern ankündigte, seine Gruyère-Produktion in den USA zu erweitern. Der Luzerner Milchverarbeiter will in den USA 40 Mio. Fr. in eine neue Käserei investieren. Emmi ist der grösste Exporteur von Schweizer Gruyère-Käse.

Unter dem Namen „Grand Cru Gruyère“ produziert Emmi in den Vereinigten Staaten seit dem Kauf der Firma Roth Käse drei Käsesorten. Sie basieren auf billiger Milch aus den USA. Aktuell liegt der Milchpreis in den USA bei 40 Rappen und damit etwa bei der Hälfte des schweizerischen Preises.

Der Sortenverband monierte deshalb, der in den USA hergestellte Käse konkurrenziere den Schweizer Gruyère AOC und trage zu einer Verwässerung der Marke bei. Die USA waren 2010 mit über 3000 Tonnen der grösste Abnehmer von Gruyère-Käse gewesen.

Am Mittwochabend schaltete sich auch der Freiburger Staatsrat in die Debatte ein. Die Kantonsregierung zeigte sich beunruhigt und äusserte die Befürchtung, die Produktionserweiterung könne den Gruyère-Produzenten einen wirtschaftlichen Schaden bringen.

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