Die als Emoticons bezeichneten Smileys und anderen Gesichter, die häufig in E-Mails und SMS eingefügt werden, sollen künftig die menschliche Vielfalt widerspiegeln. Sechs verschiedene Hautfarben werden den Nutzern demnächst zur Auswahl stehen.
Dies heisst es in einem am Dienstag vom US-Konsortium Unicode veröffentlichten Entwurf für neue Richtlinien. Der Entwurf wurde von Mark Davis von Google und Peter Edberg von Apple verfasst. «Menschen in aller Welt wollen Emoticons haben, die stärker die menschliche Vielfalt widerspiegeln, vor allem was die Hautfarbe betrifft», heisst es darin.
Die Emoticons von Unicode sollten gewöhnlich aussehen, doch sie ähnelten vor allem den ursprünglichen japanischen Vorlagen und seien eher hellhäutig, heisst es in dem Entwurf. Die neuen Richtlinien basierten «auf den sechs Farbtönen der Fitzpatrick-Skala», einem in der Dermatologie verwendeten Standard zur Abstufung von Hauttypen.
Frisuren und Bärte
Natürlich gebe es weitere menschliche Unterscheidungsmerkmale, etwa Frisuren, Haarfarben oder Bärte, schrieben die Internetexperten. Aber es sei für Unicode unmöglich, all dies zu berücksichtigen.
Emoticons werden in Texten dazu verwendet, Gefühlsregungen wie Lachen, Weinen, Staunen oder Wut auszudrücken. Die Farbe der Gesichter ist Gelb, am bekanntesten ist wohl der Smiley. Ursprünglich stammen die Emoticons aus Japan, inzwischen sind sie aber Standard für elektronische Botschaften in aller Welt.
Die Änderungsvorschläge müssen noch von Unicode gebilligt werden, bei einer Zustimmung könnten sie Mitte kommenden Jahres in die Praxis umgesetzt werden. Dem Unicode-Konsortium gehören zahlreiche Software-Firmen an. Unicode ist ein allgemein gültiger Zeichencode, der alle Schriftzeichen der Welt umfasst.