Serena Williams gewinnt bei ihrer Rückkehr nach Indian Wells. Beim 7:5, 7:5 gegen Monica Niculescu zeigt sich die Weltnummer 1 allerdings äusserst nervös und emotional.
14 Jahre lang hatte Serena Williams das Frauenturnier in Indian Wells boykottiert, nachdem sie 2001 im Final als 19-Jährige ausgepfiffen und gemäss eigenen Ansichten rassistisch beleidigt worden war. Die Rückkehr fiel nun wesentlich freundlicher aus. Bereits am Eingang standen Fangruppen mit Plakaten, auf denen «Welcome back Serena» stand. Beim Einlauf ins allerdings nicht vollbesetzte Stadion wurde die inzwischen 19-fache Grand-Slam-Siegerin mit einer Standing Ovation begrüsst. Überbordend war die Stimmung allerdings nicht, das Rentnerparadies in der kalifornischen Wüste ist definitiv nicht New York. Dennoch kämpfte die Amerikanerin schon vor Spielbeginn mit den Tränen.
Auf das Feuerwerk zur Einleitung folgte prompt eine veritable Fehlzündung. Williams, von Kopf bis Fuss lachsfarben gekleidet und beim Einspielen mit modischem schwarzem Jäckchen, startete mit drei haarsträubenden Fehlern und geriet gegen Monica Niculescu (WTA 68) sogleich 0:2 in Rückstand. Nur mit viel Glück – und dank eines verschlagenen «Penaltys» der Rumänin bei Breakball – konnte sie den Verlust eines zweiten Aufschlagspiels vermeiden. Angesichts der riesigen Medienaufmerksamkeit, die ihr Comeback in Indian Wells hervorruft, konnte auch die 33-jährige Amerikanerin mit dem immensen Palmarès ihre grosse Nervosität nicht kaschieren.
Das unbeschriebene Blatt aus Osteuropa weigerte sich auch in der Folge standhaft, nur Staffage für eine Williams-Gala zu sein. Die Weltranglistenerste tat sich bis zum Schluss enorm schwer, behielt aber wenigstens in den heiklen Momenten die Nerven. Nach über zwei sehr emotionalen Stunden gelang Serena Williams mit 7:5, 7:5 aber dennoch der Sieg und Einzug in die 3. Runde. Die Erleichterung war ihr ins Gesicht geschrieben, sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.
«Dass ich es geschafft habe, hierher zurückzukehren, ist vielleicht der grösste Erfolg meiner Karriere», sagte sie danach sichtlich gerührt. «Zu Beginn bin ich völlig in den Emotionen untergegangen. Der Auftakt war deshalb schwierig, aber diese Unterstützung und dieser Moment bedeuteten mir sehr viel.»