Die Materialforschungsanstalt Empa will in Emmen LU zwei neue Propeller für PC-21-Flugzeuge testen, die weniger Lärm machen sollen. Dazu sucht die Empa Freiwillige aus der Bevölkerung. Sie sollen den Geräuschpegel während der Flugtests vom Boden aus beurteilten.
Bei der Empa wurde auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda ein Bericht der „Neuen Luzerner Zeitung“ bestätigt. In der Zeitung erschien am Mittwoch auch ein entsprechendes Inserat der Empa.
Die Lärm-Beurteilung soll am 22. April auf dem Flugplatz Emmen stattfinden. Sie dauert rund eineinhalb Stunden. Beim Test fliegen insgesamt drei PC-21-Flugzeuge mit drei verschiedenen Propellern über die Freiwilligen hinweg.
Geflogen werden soll mit dem heutigen Modell sowie mit zwei im Auftrag des Verteidigungsdepartements neu entwickelten Propellern. Die Flugzeuge sollen mit verschiedenen Geschwindigkeiten fliegen und mehrere Flugmanöver, darunter Loopings, ausführen.
Basierend auf den Lärmtests werde entschieden, ob der PC-21 mit einem der beiden neuen Propellern ausgestattet werde, heisst es im Inserat. Die Studie zur Lärm-Wirkung erstellt die Empa im Auftrag der Armasuisse.
Wahrnehmung komplexer als Messmethoden
Die Empa sucht für die Tests 30 bis 40 Freiwillige aus der Bevölkerung aus dem Einzugsgebiet des Flugplatzes. Die menschliche Wahrnehmung sei sehr viel komplexer als die technischen Messmethoden, sagte Jean-Marc Wunderli, Vize-Abteilungsleiter Akustik/Lärmbelastung bei der Empa gegenüber der „Neuen Luzerner Zeitung“.
Testteilnehmer müssen Angaben machen zu ihrem Hörvermögen und zu ihrer grundsätzlichen Einstellung gegenüber Lärm, der Aviatik und der Armee. Sie werden mit 30 Franken und den Reisespesen entschädigt.
Flugmanöver des Propellerflugzeugs PC-21 der Pilatus Flugzeugwerke in Stans NW verursachten in der Vergangenheit wiederholt Lärmbeschwerden wegen des hohen, surrenden Tons. Die Luftwaffe trainiert mit ihren acht in Emmen stationierten PC-21 in drei speziellen Lufträumen, die teilweise über Tourismusgebieten liegen.
Die Trainingsräume sind „Speer“ (zwischen Glarus, der Grenze zu Liechtenstein, Urnäsch AR und Schänis SG), „Hohgant“ (zwischen Thun, Susten, Buochs NW und Wolhusen LU) und „Chasseral“ (zwischen dem Neuenburgersee und der französischen Grenze). Mit den Flugzeugen werden Militärpiloten auf ihren Einsatz im Kampfjet F/A-18 vorbereitet.