Trotz Eurokrise und Frankenstärke wächst die Ems-Chemie. Ein florierendes Neugeschäft und das Wachstum vor allem in Asien und den USA verhalfen der Spezialchemie-Gruppe im ersten Halbjahr zu 4 Prozent mehr Umsatz.
Insgesamt hat Ems 904 Mio. Fr. eingenommen. Der Betriebsgewinn stieg um 6,9 Prozent auf 167 Mio. Franken. Ems erwirtschaftet 95 Prozent des Umsatzes ausserhalb der Schweiz, wobei 43 Prozent der Einnahmen ausserhalb Europas erzielt werden.
Ohne Neugeschäft und Marktanteilsgewinnen wäre es der Firma, die unter anderem für die Autoindustrie und Handyhersteller spezielle Kunst- und Klebstoffe fertigt, weniger gut gegangen, wie Unternehmenschefin Magdalena Martullo am Freitag vor den Medien an einem Standort der Ems-Tochter EFTEC in Markdorf auf der deutschen Seite des Bodensees sagte.
Martullo sieht für Asien mit den Boom-Märkten, aber auch für die USA bessere Wachstumschancen als für Europa. „Effektiv ist es so, dass die USA ein positives BIP-Wachstum bei zwei Prozent zeigen“, sagte die Firmenlenkerin.
Die USA entwickelten sich bedeutend besser, als man höre. Es entstünden Arbeitsplätze, auch die Industrie wachse.
Die Industrien in Westeuropa arbeiten nach Einschätzung Martullos hingegen zu ineffizient. Die Automobilbranche habe 20 Prozent zu viele Beschäftigte. Dies zeige sich an den aktuellen Problemen der Autohersteller PSA in Frankreich oder Fiat in Italien, aber auch beim deutschen Hersteller Opel.
Martullo geht davon aus, dass der Franken in Zukunft eher stärker wird. Ems habe deswegen auch Absicherungen vorgenommen. Wichtiger aber als Spekulationen, wie es mit den Währungen weitergehe, sei die Ergebnismarge: Martullo will vor allem Produkte verkaufen, die sich mit hohen Margen absetzen lassen.
Im laufenden Jahr werde Ems 30 bis 50 Mio. Fr. für Kapazitätserweiterungen investieren, sagte Martullo weiter. Insgesamt will die Gruppe für 50 bis 70 Mio. Fr. investieren.