Der Kunststoffspezialist Ems-Chemie hat in den ersten neun Monaten des Jahres mit 1,49 Mrd. Franken 3,4 Prozent mehr umgesetzt als in der gleichen Periode des Vorjahres. Damit verlangsamte sich das bisherige schnelle Umsatzwachstum im dritten Quartal leicht.
In der ersten Jahreshälfte hatte der Anstieg noch 4,8 Prozent betragen. Zwar bremsten auch Wechselkurseffekte das Wachstum von Ems: In Lokalwährungen resultierte von Januar bis September ein Anstieg von 7,5 Prozent, wie die Gruppe am Freitag mitteilte. In den ersten sechs Monaten des Jahres war dieser mit 9,3 Prozent aber ebenfalls stärker ausgefallen.
Mit den ausgewiesenen Umsatzzahlen erfüllte der Spezialchemiekonzern die Erwartungen der Branchenanalysten knapp. Der Aktienkurs von Ems gab allerdings am Freitag bis 11 Uhr dennoch um fast 5 Prozent nach, was im Handel auch auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen ist. Mit 345,50 Fr. lag der Aktienkurs jedoch immer noch rund 15 Prozent über dem Wert von Anfang Jahr.
Ems begründete das schwächere Wachstum mit der Weltkonjunktur, die sich nach einem guten Verlauf im ersten Halbjahr im dritten Quartal deutlich verlangsamt hat.
Von einer raschen Verbesserung des wirtschaftlichen Umfeldes geht der Konzern, der in der Schweiz etwa im bündnerischen Domat/Ems produziert, nicht aus: Der in vielen Ländern bereits sehr expansiven Notenbankpolitik seien diesbezüglich Grenzen gesetzt. Ems will daher Kosten und Investitionen «zurückhaltend» behandeln.
Wachstum mit Metallersatz
Dennoch hält das Unternehmen am Ausblick für das Gesamtjahr fest, der einen «leicht höheren Nettoumsatz bei einem leicht überproportional steigendem Betriebsergebnis» vorsieht.
Die Gruppe sieht weiterhin Potentiale vor allem im Geschäft mit Kunststoffen als Metallersatz, der in den Hauptgeschäftsbereich Hochleistungspolymere fällt. Dessen Umsatz ist über die ersten drei Jahresquartale um 3,7 Prozent auf 1,29 Mrd. Fr. gewachsen.
Darin ist auch ein Wachstumseffekt durch die veränderte Bewertungsmethode des Geschäftes von Ems-Eftec in Zentral- und Osteuropa sowie desjenigen in Mexiko enthalten. Dieser schlägt mit 2,6 Prozent zu Buche. Anfang Jahr hatte die Gruppe die Firma Eftec, an der sie zuvor bereits beteiligt war, vollständig übernommen, um die Position als Autozulieferer auszubauen.
Das für den Kunststoffspezialist wichtige Autogeschäft entwickelte sich weiterhin positiv, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht. Die Gruppe habe in diesem Geschäft zahlreiche neue Kunststoffanwendungen realisiert und zusätzliche Marktanteile gewonnen.