Schweizer Energieversorger und institutionelle Anleger haben in den letzten fünf Jahren im Ausland rund sieben Milliarden Franken in Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energie investiert. Diese liefern jährlich mehr als sechseinhalb Terawattstunden (TWh) Strom.
Zum Vergleich: Die in der Schweiz betriebenen Anlagen, die von der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) profitieren, erzeugen insgesamt fast 3,4 TWh erneuerbare Energie pro Jahr, wie der Verein Energie Zukunft Schweiz (EZS) am Mittwochabend mitteilte. Demnach könnten Windparks und Solaranlagen in Schweizer Hand bereits knapp die Hälfte der Schweizer Kernkraftwerke ersetzen.
Die Schweizer AKW lieferten im vergangenen Jahr 22 TWh Strom und deckten damit etwa einen Drittel des hiesigen Strombedarfs ab. Neben den bereits im Betrieb stehenden KEV-Anlagen hatten bis Ende Juni inländische Anlagen für zusätzliche 3,8 TWh Jahresproduktion einen positiven Finanzierungsentscheid erhalten. Projekte für weitere 6,4 TWh befinden sich auf der KEV-Warteliste.
Dass gleichzeitig im grossen Stil in Anlagen im Ausland investiert wird, liegt laut EZS in den dortigen Rahmenbedingungen begründet. So winken attraktive Vergütung, schnellerer Bauabwicklung, günstigerer Planung sowie – insbesondere bei der Windenergie – oft besser geeignete Standorte.
Im November entscheidet das Schweizer Stimmvolk bei der Abstimmung über die Atomausstiegsinitiative, ob die AKW nach maximal 45 Jahren Laufzeit den Betrieb einstellen. Werde im gleichen Tempo wie bis anhin in erneuerbare Energien investiert, seien «in ungefähr sechs Jahren alle Schweizer Kernkraftwerke durch erneuerbare Energie ersetzt», schreibt die EZS weiter.