Der Energiekonzern Axpo muss sich für die Zukunft fit trimmen und baut ab März bis zu 140 Stellen ab. Es wird auch zu Entlassungen kommen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Der Gewinn im Geschäftsjahr 2010/11 (per 30. September) ist massiv eingebrochen: Das operative Ergebnis (EBIT) beträgt noch 139 Mio. Franken, das konsolidierte Unternehmensergebnis 45 Mio. Franken. Im Vorjahr lagen die Gewinne bei 538 Mio. Fr. respektive 409 Mio. Franken.
Negativ ausgewirkt haben sich die Turbulenzen auf den Finanz- und Währungsmärkten, die Folgen des Unfalls in Fukushima, die Kostenüberprüfung für die Stilllegung und Entsorgung von Kernkraftwerken sowie regulatorische Entscheide, heisst es in der Mitteilung.
Zugleich will Axpo 21 Mrd. Fr. investieren für den Neu- und Ausbau von Produktionskapazitäten. Bereits im September hat Axpo angekündigt, mit einem Stellenabbau zu rechnen. Mit der nun kommunizierten Grössenordnung und weiteren Massnahmen will das Unternehmen den Betriebsgewinn EBIT bis zu 100 Mio. Fr. verbessern.
Die Investitionen plant Axpo plant bis 2030. Die neue Investitionsstrategie wurde notwendig, nachdem der Bundesrat nach der Atomkatastrophe in Fukushima neuen Atomkraftwerken eine Abfuhr erteilt hatte.
Windkraftwerke im Ausland
Die Axpo, die sich mehrheitlich im Besitz von Kantonen befindet, setzt dabei einerseits stark auf Windkraftwerke im Ausland. Mit solchen Windparks will die Axpo 3,9 Terrawattstunden Strom produzieren. Ebenfalls will der Stromkonzern an Wasserkraftskonzessionen in Frankreich herankommen und bis zu drei grosse Gaskombikraftwerke bauen.
Konzernchef Heinz Karrer schloss am Montag vor den Medien in Zürich nicht aus, dass solche Gaskraftwerke auch in der Schweiz gebaut würden. Ob sich solche Investitionen auch lohnen, sei aber von den politischen Rahmenbedingungen abhängig.
EGL mit Gewinnrückgang
Das Energiehandelsunternehmen EGL, ein Tochterunternehmen der Axpo, verzeichnete im Geschäftsjahr 2010/11 einen Gewinnrückgang um 12 Prozent auf 22,2 Mio. Franken. Die Bruttomarge sank gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent auf 502,1 Mio. Franken, wie EGL am Montag mitteilte.
Als Grund für den tieferen Gewinn macht das Tochterunternehmen unter anderem einen Abschreiber in Höhe von 39,8 Mio. Fr. verantwortlich, der von Netzentgeltforderungen des Übertragungsnetzbetreibers Swissgrid herrührt.