Der Berner Energiekonzern BKW hat 2012 einen Reingewinn von 135 Millionen Franken erzielt. Im Vorjahr hatte aufgrund von Wertberichtigungen und Rückstellungen ein Verlust von 66 Millionen Franken resultiert.
Die BKW Gruppe produzierte insgesamt 10’811 Gigawattstunden (GWh) Strom, 946 GWh mehr als im Vorjahr. Der konsolidierte Umsatz stieg um 8,6 Prozent auf 2,86 Mrd. Franken. In einem schwierigen wirtschaftlichen und regulatorischen Umfeld sei ein solides operatives Ergebnis erwirtschaftet worden, teilte die BKW am Dienstag mit.
Das operative Betriebsergebnis (EBITDA) erhöhte sich im vergangenen Jahr um 273 Mio. auf 411 Mio. Fr. und beinhaltet Sonderrückstellungen für belastende Energiebeschaffungsverträge. Ohne diese Sonderbelastungen läge das EBITDA bei 523 Mio. Franken.
Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vom 17. Mai beantragen, eine Dividende von 1.20 Franken pro Aktie auszuzahlen. Das sind 20 Rappen mehr als im Vorjahr.
Gestehungskosten über Marktpreisen
Die Wertberichtigungen, welche auf das operative Betriebsergebnis schlugen, betreffen das Wasserkraftwerk Hagneck BE und die thermischen Anlagen im Ausland. Gemeint sind das Kohlenkraftwerk in Wilhelmshaven D, das Gaskraftwerk in Tamarete I, das Gaskombikraftwerk in Livorno Ferraris I sowie das Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass.
Die BKW bezieht den produzierten Strom aus diesen Kraftwerken zu Gestehungskosten. Aufgrund der aktualisierten Einschätzung der künftigen Marktentwicklung erwartet der Konzern, dass die Gestehungskosten für Strom aus diesen Anlagen künftig über den erzielbaren Marktpreisen liegen werden.
Ohne diese Wertberichtigungen läge das operative Betriebsergebnis um 25 Prozent über dem Wert des Vorjahrs.
Erste positive Auswirkungen auf das Ergebnis hätten auch die im letzten Jahr eingeleiteten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmassnahmen gezeitigt, schreibt die BKW weiter.
Mehr Wasser, mehr Erneuerbare, mehr Kernkraft
Dass die BKW ihre Stromproduktion steigern konnte, führt sie auf höhere Zuflüsse bei den Wasserkraftwerken, die hohe Verfügbarkeit der Kernkraftwerke und eine „beachtliche Erzeugung der neuen erneuerbaren Energien“ zurück. Diese legten um 221 Gigawattstunden zu, die Kernkraftwerke um 396 GWh.
Gemeint ist mit den Kernkraftwerken vor allem das AKW Mühleberg, das – wie die BKW bereits Anfang Jahr bekanntgegeben hatte – 2012 am meisten Strom in seiner rund 40-jährigen Geschichte erzeugt hat. Es waren 3117 Gigawattstunden.