Das Energiewende-Gesetz der sozialistischen Regierung in Frankreich, das eine deutliche Reduzierung des Atomstroms vorsieht, hat die erste parlamentarische Hürde genommen. Die Nationalversammlung stimmte mit der klaren Mehrheit von 314 Ja- zu 219 Nein-Stimmen in erster Lesung für die Vorlage. Der Gesetzentwurf geht nun in den Senat.
Kern des Gesetzes ist die Senkung des Anteils der Atomkraft an der Stromproduktion von derzeit 75 auf 50 Prozent im Jahr 2025. 2030 sollen erneuerbare Energien 32 Prozent der französischen Stromproduktion ausmachen, der Anteil fossiler Energieträger wie Erdöl soll bis dahin um 30 Prozent gesenkt werden.
Insgesamt sieht das Gesetz vor, den Energieverbrauch in Frankreich bis 2050 um 50 Prozent zu senken und den Ausstoss von Treibhausgasen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu reduzieren.
Frankreichs Präsident François Hollande hat versprochen, das umstrittene Atomkraftwerk Fessenheim an der Grenze zu Deutschland bis Ende 2016 stillzulegen. Das ist aber nicht in dem Energiewende-Gesetz verankert. Festgeschrieben werden darin lediglich Kapazitätsobergrenze.