In der WM-Qualifikation kommt es am Freitag (20.45 Uhr) zur Neuauflage des ältesten internationalen Duells überhaupt. England geht dabei als klarer Favorit ins 113. Aufeinandertreffen mit Schottland.
Im Londoner Wembley-Stadion wollen die «Three Lions» mit einem Sieg die Führung in der Gruppe F verteidigen. Die Schotten haben als Vierter drei Zähler weniger auf dem Konto und stehen unter Druck.
Zum ersten Mal seit knapp 17 Jahren kreuzen die beiden Teams in einem Pflichtspiel die Klingen. Am 17. November 1999 hatten die Schotten auswärts mit 1:0 die Oberhand behalten, insgesamt aber nach einem 0:2 im Hinspiel im Playoff um die EM-Qualifikation den Kürzeren gezogen. Die Engländer haben in Pflichtspielen mit vier Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen genauso die Nase vorne wie insgesamt mit 47 Siegen, 24 Unentschieden und 41 Niederlagen sowie einem Torverhältnis von 198:172.
«Sie werden mit einer unglaublichen Mentalität und Leidenschaft ins Spiel gehen. Wir müssen das noch übertreffen und sie ausspielen, um zu gewinnen», sagte Englands Nationalcoach Gareth Southgate. Der Interims-Nachfolger von Sam Allardyce könnte damit Werbung in eigener Sache betreiben, wird doch nach dem Duell sowie dem Test gegen Spanien nächste Woche Bilanz gezogen und entschieden, ob Southgate über 2016 hinaus Trainer bleiben darf.
«Was mit mir passiert, ist nicht wichtig. Es geht um die Mannschaft. Ich möchte am Freitagabend in der Gruppe F an der Spitze stehen, darauf bin ich voll fokussiert», erklärte der 46-Jährige. Seinen Spielern zeigte er als Einstimmung Ausschnitte von vergangenen Duellen mit Schottland, darunter Paul Gascoignes sensationelles Tor beim 2:0-Sieg bei der EM 1996 im Wembley-Stadion.
Rooney zurück in der Startelf
Wieder bauen können die Engländer auf Tottenhams Harry Kane, der die Partien gegen Malta und Slowenien wegen einer Knöchelverletzung verpasst hatte. Am Sonntag gab er in der Premier League sein Comeback beim 1:1 bei Arsenal, traf dabei vom Penaltypunkt. Zurück in der Startelf ist Captain Wayne Rooney. Der englische Rekordnationalspieler war wegen schwacher Form im letzten Qualifikationsspiel gegen Slowenien (0:0) im Oktober zu Beginn auf der Ersatzbank gesessen.
Verzichten muss Southgate verletzungsbedingt auf die Mittelfeldspieler Dele Alli und Danny Drinkwater sowie Goalie Fraser Forster. Dazu gesellen könnte sich kurzfristig auch noch Theo Walcott. Seine Frau erwartet ein Baby, der Offensivspieler von Arsenal würde im Fall der Fälle abreisen.
Die Engländer sind zwar an der Tabellenspitze, bisher aber minimalistisch unterwegs. Nach dem 1:0 zum Auftakt bei der Slowakei gab es gegen Malta (2:0) und in Slowenien (0:0) keine glanzvollen Resultate. Dafür aber bisher auch kein Gegentor. Das wollen die Schotten, die zuletzt gegen Litauen (1:1) und in der Slowakei (0:3) sieglos blieben, ändern.
Die Vorfreude auf das Prestigeduell sei extrem gross, sagte Schottlands Nationaltrainer Gordon Strachan. «Jeder liebt dieses Duell. Nach den letzten Ergebnissen ist es für uns Zeit, wieder auf die Siegerstrasse zurückzukehren», gab der 59-Jährige die Marschroute vor. Am Freitag werden auch tausende Schotten im Stadion sein.