Das neue Krematorium auf dem Basler Friedhof Hörnli kommt keinen Moment zu früh: Weil die Kapazitäten der bestehenden Anlage derzeit wegen Revisionsarbeiten eingeschränkt sind, müssen Verstorbene auswärts eingeäschert werden. Aarau und Zürich helfen aus.
Von den derzeit nötigen 20 Kremationen täglich können nur acht auf dem Hörnli durchgeführt werden. Zwölf werden dagegen von den Krematorien Aarau und Zürich übernommen, wie das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt am Freitag mitteilte.
Grund für den Engpass ist die unerwartet hohe Zahl von Todesfällen im März. Zu den für diesen Monat terminierten Revisionsarbeiten kamen weitere technische Probleme, weshalb derzeit nur noch einer der vier Kremationsöfen läuft. Nächste Woche soll dann ein weiterer hinzukommen, und per Ende März sollen die Probleme ganz behoben sein.
Das Krematorium auf dem Hörnli ist seit 1984 in Betrieb. Die Anlage mit vier Öfen hat das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Technische Probleme haben sich in den letzten Jahren gehäuft, und auch Unterbrüche hat es schon gegeben.
Dass jedoch Verstorbene auswärts kremiert werden mussten, habe es seines Wissens noch nie gegeben, sagte Marc Lüthi, Leiter des Bestattungswesens bei der Basler Stadtgärtnerei auf Anfrage. In Betrieb bleiben sollen die maroden Öfen noch zwei Jahre, dann werden sie durch drei Neue ersetzt.
Im Februar hat der Grosse Rat für ein neues Krematorium auf dem Hörnli 17 Millionen Franken bewilligt. Die Arbeiten dafür werden voraussichtlich im Oktober in Angriff genommen.