Die Schweizer Skicross-Auswahl ist ein Premium-Produkt. Für eine Topklassierung kommen gleich mehrere Kandidaten infrage – für olympische Verhältnisse keine alltägliche Ausgangslage.
Nicht mancher Trainer spricht das Potenzial der eigenen Equipe derart ungefiltert aus, wie es Ralph Pfäffli jeweils zu pflegen tut. «Sechs von sieben unserer Fahrer haben eine Medaillen-Chance», sagte der Berner vor dem verletzungsbedingten Forfait von Mike Schmid. Der Coach der Skicrosser ist aber kein Fantast. Seine optimistische Einschätzung lässt sich mit Fakten belegen. In seiner Mannschaft steckt enorm Substanz: ein (verletzter) Olympiasieger, zwei FIS-WM-Champions, zwei Gesamtweltcupsieger.
So dominant wie im letzten Winter traten die Schweizer in den vergangenen Monaten zwar nicht mehr auf, aber von wenigen Ausnahmen abgesehen war Pfäfflis Ensemble im Männer-Tableau mehrfach auf dem obersten Podiumplatz vertreten. Und der Kurs mit den vielen abgeschnittenen Steilwandkurven liegt den Schweizern: «Wir sind ready und haben viel vor», meldet Pfäffli.
Das kurzfristig stornierte Comeback des Olympiasiegers Mike Schmid ist für den übrigen Teil der Crosser ein Ansporn. «Mike ist Skicross. Er kann für jeden ein Beispiel sein», denkt Alex Fiva, der während der langen Verletzungspause Schmids in sportlicher Hinsicht zum Teamleader und im letztjährigen FIS-Ranking zur Nummer 1 aufgestiegen ist. Pfäffli beurteilt den «Schmid-Effekt» gleich: «Er stand ganz oben und hat alles miterlebt. An ihm kann sich das Team orientieren.»