Die Stauanlagen rund um Mühleberg stellen nach Überzeugung des Bundes auch bei einem starken Erdbeben keine Gefahr für das Atomkraftwerk dar. Das Eidg. Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) sieht den geforderten Erdbebennachweis damit vollständig erbracht.
Das teilt die Atom-Aufsicht des Bundes auf ihrer Website mit. Nach der Katastrophe von Fukushima wollte sie sich vergewissern, dass die Schweizer AKWs auch einem Erdbeben standhalten, wie es in 10’000 Jahren höchstens einmal vorkommt.
Nachdem die Betreiber ihre Unterlagen eingereicht hatten, vermeldete das ENSI im Juli 2012, der Nachweis sei für alle AKWs erbracht worden. Allerdings wurden einige ergänzende Unterlagen verlangt, auch im Fall von Mühleberg.
Die Bernischen Kraftwerke BKW musste die Berechnungen der Erdbebensicherheit für Stauanlagen im Einflussbereich des Atomkraftwerks vervollständigen. Diese Unterlagen wurden vor gut einem Jahr eingereicht und danach vom Bundesamt für Energie (BFE) geprüft.
Laut BFE sind nun alle offenen Fragen geklärt, wie die zuständige Fachstelle gegenüber dem ENSI versichert. Es soll demnach keine Gefahr bestehen, dass die Staumauern der Wasserkraftwerke in Schiffenen, Rossens und Mühleberg bei einem Erdbeben brechen würden und die Flutwelle das flussabwärts liegende AKW gefährden könnte.
Bereits am Donnerstag hatte das ENSI mitgeteilt, das AKW Mühleberg erfülle die Sicherheitsanforderungen für den laufenden Betrieb. Zugleich nannte die Behörde allerdings 26 zusätzliche Sicherheitsforderungen für den Betrieb des Atomkraftwerks bis 2019.
Die BKW will Mühleberg 2019 aus wirtschaftlichen Gründen definitiv vom Netz nehmen. Bereits im kommenden Jahr befinden die bernischen Stimmberechtigten über eine Initiative für die sofortige Ausserbetriebnahme des AKWs.