Der syrische Häftling, der zusammen mit einer Aufseherin aus dem Zürcher Gefängnis Limmattal nach Italien geflüchtet war, ist wieder in der Schweiz. Die italienischen Behörden haben ihn am Donnerstag ausgeliefert.
Der 27-Jährige wird die kommende Nacht im Tessin bleiben und voraussichtlich am Freitag nach Zürich gebracht. Sein Anwalt bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda entsprechende Meldungen auf den Online-Ausgaben von «Blick» und «20 Minuten».
Das letzte Zusammentreffen mit seinem Mandanten habe es in der vergangenen Woche gegeben, so der Anwalt. Es sei bereits ein Austausch mit dem Zürcher Anwalt Valentin Landmann erfolgt. Er werde den 27-jährigen Syrier in der Schweiz verteidigen, teilte Landmanns Anwaltsbüro am Donnerstag auf Anfrage mit.
Seine Fluchthelferin, eine 32-jährige Wärterin, wurde Ende April vom Zürcher Obergericht freigelassen. Es bestehe weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr, hiess es damals. Die zuständige Staatsanwältin Claudia Wiederkehr kritisierte diesen Entscheid am Donnerstag auf Anfrage erneut. Eine Auslieferung des syrischen Häftlings konnte sie zugleich nicht bestätigen – erst wenn dieser den Kanton Zürich erreiche, könne darüber eine Aussage getroffen werden, so Wiederkehr.
Verhaftung an Ostern
Die Gefängnisaufseherin war Anfang Februar mit dem syrischen Häftling aus dem Gefängnis Limmattal nach Italien geflüchtet. In der Nacht auf Karfreitag wurden die beiden dann im norditalienischen Romano di Lombardia verhaftet. Die Auslieferung der 32-Jährigen erfolgte Mitte April.
Der nun ausgelieferte Syrer machte sich mit dem Ausbruch aus dem Gefängnis nicht strafbar. Allerdings dürfte er seine Chance auf Hafterleichterung oder vorzeitige Entlassung verspielt haben.