Die vermeintliche Entführung vom Samstag im Berner Stöckackerquartier war in Wahrheit lediglich eine Übung einer Jugendorganisation. Ein ahnungsloser Mann hatte die Szene beobachtet und die Polizei alarmiert. Diese erliess einen Zeugenaufruf.
Im Rahmen des Rollenspiels der Jugendorganisation wurde zunächst ein Handgemenge inszeniert. Dann wurde das „Opfer“ in den Kofferraum eines Autos bugsiert, das schliesslich davonbrauste, wie die Kantonspolizei Bern und die zuständige Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten. Die Behörden waren über diese Übung im Vorfeld nicht informiert worden.
Die Jugendgruppe habe in einem Brief an die Polizei die Umtriebe bedauert, die durch diese Aktion entstanden seien, teilte die Polizei mit. Nach einem Gespräch mit den Verantwortlichen bei der Jugendorganisation haben die Behörden entschieden, in diesem Fall die Kosten der polizeilichen Tätigkeiten nicht in Rechnung zu stellen.
Die Kantonspolizei Bern ruft aber in Erinnerung, dass solche vermeintlich harmlose Aktionen zu Grossaufgeboten, zur Einleitung umfangreicher Ermittlungen und zu kritischen Situationen führen können. Wer derartige Übungen in der Öffentlichkeit durchführe, solle sich mit der örtlichen Polizeistelle vorgängig in Verbindung setzen.