Der FC Basel ist gegen Chelsea gefordert. Schaffen die Basler im Heimspiel gegen den Titelträger von 2012 eine zweite Überraschung, ist ihnen der Achtelfinal-Vorstoss wieder zuzutrauen.
Zwei Remis im der Meisterschaft und zwei 1:1-Unentschieden gegen Steaua hatten beim FC Basel in den vergangenen Wochen unüberhörbare Nebengeräusche ausgelöst. Die Intensität der Diskussionen überstieg das übliche Mass. Ins Zentrum der Kritik war Murat Yakin geraten. Ein ungeschicktes Statement Yakins in Bukarest und die Replik des verärgerten Captains Marco Streller genügten, eine öffentliche Grundsatzdebatte über das Verhältnis des Trainers mit seiner Equipe auszulösen.
Inzwischen hat sich die Situation beruhigt – mutmasslich auch wegen der diplomatischen Eingriffe der Klubführung. Das Tagesgeschäft steht wieder im Fokus. Der ungefährdete Vorstoss unter die letzten acht im Cup-Wettbewerb und das diskussionslose 4:1 gegen Thun in der Super League vereinfachten die Rückkehr zur Normalität. Erfolg ist auch in Basel das beste Mittel, um die Hektik einzudämmen.
In der Champions League steht Basel gleichwohl vor einer ungemein schwierigen Aufgabe. Seit dem 2:1-Coup in London beim Auftakt stagnierte der Schweizer Titelhalter im europäischen Business. Das 0:1 gegen Schalke und die Punktverluste gegen Bukarest passten nicht zum gehobenen Anspruch der Bebbi. Die Nummer 1 der Schweiz benötigt im Duell mit den «Blues» nicht zum ersten Mal in den letzten Jahren einen aussergewöhnlichen Tag. In der europäischen Elite-Klasse findet der unangefochtene Dominator der nationalen Szene komplett andere Dimensionen vor – auf diesem Level ist der FCB ein Leichtgewicht, das sich in der Gruppenphase mit zwei Giganten vergleicht, die im letzten Geschäftsjahr über 589 Millionen Franken umsetzten.
In zwei der letzten drei Vergleiche mit dem Champions-League-Sieger von 2012 bewegte sich der FCB überraschend auf Augenhöhe. An der Stamford Bridge profitierte der Aussenseiter wohl zusätzlich davon, dass Chelsea zuvor erst vier eher mässige Partien in der Premier League absolviert hatte. Inzwischen ist der Einfluss von José Mourinho indes deutlicher spürbar. Seit dem 1:2 gegen Basel hat Chelsea nur noch eine von 13 Partien verloren. Am Wochenende dominierte das Star-Ensemble West Ham United auswärts beim 3:0 ohne das geringste Problem.