Das Sammeln und Verwerten von Grüngut, Altpapier, Glas und Aluminium ist günstiger als die Kehrichtentsorgung. Für die Gemeinden zahlt sich die regionale Zusammenarbeit aus. Die vorgezogenen Entsorgungsgebühren sind aber noch nicht kostendeckend.
Dies zeigt eine am Montag publizierte Studie der Organisation Kommunale Infrastruktur. Sie liefert erstmals eine Übersicht über die Kosten und Leistungen bei der Entsorgung und dem Recycling von Abfällen. So kostet Hauskehricht total 280 Franken pro Tonne, Grüngut 245 Franken. Papier und Glas sind mit 33 respektive 46 Franken pro Tonne vergleichsweise günstig.
Gemäss der Studie lohnt sich auch die Zusammenarbeit unter Gemeinden. Die Hälfte davon organisiert die Abfallentsorgung in Zweckverbänden. So können für grössere Wertstoffmengen bessere Preise bezahlt werden.
Noch ist aber die Mehrheit der Gemeinden weit davon entfernt, aus den Materialerlösen und den Vergütungen der vorgezogenen Entsorgungsgebühren die gesamten Entsorgungskosten decken zu können.
Speziell ist die Situation bei Glas, Aluminium- und Konservendosen: Die Konsumenten bezahlen für die Entsorgung dieser Güter vielerorts zweimal: Zuerst beim Kauf der Produkte in Form einer vorgezogenen Entsorgungsgebühr oder einer Recyclingabgabe, danach via Abfallgrundgebühr der Gemeinde.
An der Umfrage, welche die Daten des Jahres 2008 erhoben hat, haben 377 Gemeinden, Städte und Abfallzweckverbände aus allen Landesteilen teilgenommen. Damit werden 40 Prozent der Landesbevölkerung repräsentiert.
Schweizerinnen und Schweizer erzeugen jährlich pro Kopf rund 400 Kilogramm Abfall aus dem Haushalt. Die Hälfte davon wird verbrannt und je nach Verwertungsanlage mehr oder weniger energetisch genutzt, die andere Hälfte rezykliert.
Die grössten Wertstoffmengen kommen über die Separatsammlung von Grüngut, Papier und Glas zustande. Insgesamt kostet die Abfallentsorgung pro Einwohner und Jahr 130 Franken, was im Vergleich zu Ausgaben für Kommunikation, Mobilität und Gesundheit bescheiden ist.