Erasmus+ und Horizon 2020: «Wir schliessen uns selber ein»

Die Annahme der Zuwanderungsinitiative bringt Forscher in Bedrängnis. Einige EU-Förderprogramme fallen flach – betroffen ist auch die Uni Basel.

Uni Basel, Kollegiengebaeude, Mai 2013, Bild Christian Flierl

Die Annahme der Zuwanderungsinitiative bringt Forscher in Bedrängnis. Einige EU-Förderprogramme fallen flach – betroffen ist auch die Uni Basel.

Die erste Hiobsbotschaft traf die Unis. Seit der Abstimmung ist unklar, ob Schweizer Studenten auch in Zukunft noch im Ausland Gastsemester absolvieren können. «In den meisten Fällen wird es am Schluss schon irgendwie klappen», hofft Gérald Zimmermann, Mobilitätsleiter der Universität Basel. Doch mühsamer und bürokratischer wird es auf jeden Fall.

Es ist irgendwie ironisch: «Durch die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative schliessen wir nicht nur andere aus, sondern in erster Linie uns ein», bemerkte Corina Leibundgut von der Fachhochschule Nordwestschweiz kürzlich in einer Umfrage der TagesWoche über das Erasmus-Debakel. Auch als Forschungsstandort büsst die Schweiz wohl an Bedeutung ein. Horizon 2020, das Forschungsförderungsprogramm der EU, bleibt für Schweizer Forschungsinstitute versiegelt, dadurch müssen rund 42 Millionen Schweizer Franken (für die Jahre 2013 und 2014) andernorts gefunden werden.

Der Bund und Stiftungen sollen dabei helfen. Die Reputation der Schweizer Unis als Durchführungsstandort von internationalen Forschungsprojekten geht in den meisten Fällen verloren. «Diese Kriterien fliessen längst in die Beurteilung der Qualität einer Hochschule ein. Wenn diese nun eingeschränkt werden, fliessen Investitionen woanders hin.»

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Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 07.03.14

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