Ein Erdbeben der Stärke 5,3 hat in der Nacht zum Freitag Süditalien erschüttert. Besonders betroffen war das Dorf Mormanno in der Provinz Cosenza in Kalabrien, wo mehrere Gebäude in der Altstadt beschädigt wurden und ein Spital evakuiert wurde, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte an der Grenze zwischen den Regionen Kalabrien und Basilikata rund sechs Kilometer südöstlich von Mormanno in einer Tiefe von rund 3,8 Kilometern. Die Erdstösse ereigneten sich gegen 03.15 Uhr. Die Erschütterungen waren im ganzen Nationalpark Pollino – dem grössten italienischen Nationalpark – zu spüren.
In der 3500 Einwohner zählenden Gemeinde Mormanno wurde das Spital evakuiert. Die 36 Patienten wurden sicherheitshalber in Zelten untergebracht, 14 von ihnen sollten später in andere Einrichtungen verlegt werden.
Der Bürgermeister des Ortes, Guglielmo Armentano, sagte Ansa, es habe eine „grosse Panik“ gegeben, aber keine Verletzten. In der Altstadt wurden demnach mehrere Häuser beschädigt. Die Polizei bestätigte die Schäden.
In Caserta in Kampanien erlitt ein 84-jähriger Mann laut Ansa vor Schreck einen Herzinfarkt. Er sei kurz nach dem Eintreffen der Rettungskräfte an den Folgen gestorben.
Erinnerungen werden wach
Seit zwei Jahren bebt die Erde immer wieder in der Region des Pollino-Nationalparks. Die Stärke der meisten Beben lag dabei allerdings deutlich unter der der jüngsten Erschütterungen.
Erst im Mai waren bei einer Serie von Beben in der norditalienischen Region Emilia Romagna insgesamt 23 Menschen gestorben. Bei einem schweren Erdbeben Anfang April 2009 wurden in L’Aquila in den Abruzzen 309 Menschen getötet.