Einen Monat nach dem verheerenden Erdbeben in Italien mit fast 300 Todesopfern hat die Regierung die Schäden auf rund vier Milliarden Euro geschätzt. Ministerpräsident Matteo Renzi versprach, dass die zerstörten Gemeinden wieder aufgebaut würden.
«Wo sie waren, wie sie waren und – wenn möglich – noch schöner als vorher», sagte Renzi am Freitag in Rom.
Zur Höhe der der Schäden sagte der Chef des Zivilschutzes, Fabrizio Curcio, die genauen Details zu den Schäden müssten noch bestimmt werden. «Aber wir gehen nicht zu weit, wenn wir sagen, dass der Schaden bei vier Milliarden liegt.» Priorität habe nun, die Menschen aus den Zeltstädten zu bringen.
3000 Menschen seien obdachlos geworden, in Zelten lebten immer noch etwa 2500 von ihnen. Sie sollen in den kommenden Tagen in Hotels und in Unterkünfte in anderen Gemeinden gebracht werden. Bis zum Frühling sollen Übergangswohnungen entstehen.
Das Erdbeben am 24. August hatte die Orte Amatrice, Accumoli und Arquata del Tronto fast vollständig zerstört, 297 Menschen kamen ums Leben. Die Gegend liegt in der Apennin-Gebirgsregion, wo es mittlerweile kalt wird. «Unsere Priorität ist es nun, die Zeltstädte zu schliessen», sagte Curcio.
«Legalität und Transparenz»
Der Sonderkommissar für den Wiederaufbau, Vasco Errani, betonte, der Wiederaufbau werde genau kontrolliert. «Die Schlüsselwörter sind Legalität und Transparenz.»
Bei vorherigen Erdbeben in Italien wurde beim Wiederaufbau in die eigene Tasche gewirtschaftet; Korruption, Mafiaverstrickungen und eine lahme Bürokratie zogen den Prozess stets in die Länge.
Obwohl das Land erdbebengefährdet ist, sind viele Häuser nicht sicher gebaut. Errani erklärte, die Häuser sollten in Zukunft erdbebensicher gemacht werden.«Im Falle eines Erdbebens darf es Schäden geben, aber nicht mehr Einstürze.»
Die Spenden per SMS liegen mittlerweile bei 15 Millionen Euro.