Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Montag seinen russischen Kollegen Wladimir Putin in seinem neuen Präsidentenpalast in Ankara empfangen. Bei dem Treffen sollte es um eine Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und der Türkei gehen.
2013 belief sich der beiderseitige Aussenhandel auf umgerechnet rund 26 Milliarden Euro. Angestrebt wird eine Grössenordnung von mehr als 80 Milliarden Euro.
Russland baut den ersten Atomreaktor der Türkei in Akkuyu. Ausserdem ist die Türkei der zweitwichtigste Abnehmer von russischem Erdgas nach Deutschland. Im vergangenen Jahr reisten 4,3 Millionen Russen in die Türkei.
Erdogan ist seit August im Präsidentenamt. Zuvor war er mehr als zehn Jahre Ministerpräsident. Putin ist der zweite Staatsgast, der den neuen Präsidentenpalast zu sehen bekommt – nach Papst Franziskus am Freitag.
Die Opposition wirft Erdogan wegen des Palastbaus Verschwendung vor. Die Kosten für die Errichtung beliefen sich auf rund 500 Millionen Euro.
Beobachter weisen gerne auf die Parallelen in Erdogans und Putins politischem Werdegang hin. Auch Putin war vom Amt des Ministerpräsidenten in das Amt des Präsidenten gewechselt – das er allerdings zuvor auch schon bekleidet hatte. Beiden Politikern wird von Kritikern ein autoritärer Politikstil vorgeworfen.