Erdrutsch reisst in Papua-Neuguinea wohl 60 Menschen in den Tod

Bei einem schweren Erdrutsch sind in Papua-Neuguinea womöglich bis zu 60 Menschen ums Leben gekommen. Medien des Pazifikstaats berichteten am Mittwoch, dass bereits 40 Leichen geborgen worden seien.

Ein Bild der Zerstörung zeigt sich in Papua-Neuguinea (Bild: sda)

Bei einem schweren Erdrutsch sind in Papua-Neuguinea womöglich bis zu 60 Menschen ums Leben gekommen. Medien des Pazifikstaats berichteten am Mittwoch, dass bereits 40 Leichen geborgen worden seien.

Die meisten Menschen wurden im Schlaf von dem Erdrutsch überrascht, der sich am Dienstag nahe der Stadt Tari im südlichen Hochland Papua-Neuguineas ereignete. Tonnen aus Schlamm und Geröll hinterliessen eine Spur der Verwüstung, wie der US-Entwicklungshelfer Nanduka Yandi telefonisch berichtete.

Der Erdrutsch habe 42 Häuser unter sich begraben. Lediglich „drei oder vier Menschen“ hätten sich retten können. Alle anderen seien gestorben, sagte Yandi.

Laut Medienberichten wurden bis Mittwoch 40 Leichen geborgen und noch 20 weitere Menschen vermisst. Die Katastrophenschutzbehörde konnte zunächst keine genauen Angaben zur Zahl der Toten machen.

ExxonMobil beschuldigt

Während meist starke Regenfälle für Erdrutsche verantwortlich sind, gaben Einheimische einer Sprengung in einem nahegelegenen Abbaugebiet für Flüssig-Erdgas des US-Konzerns ExxonMobil die Schuld an dem Unglück.

Eine Sprecherin von ExxonMobil sagte, das Unternehmen arbeite eng mit der Behörde für Katastrophenschutz zusammen. Die Arbeiten in den umliegenden Gebieten seien ausgesetzt worden. ExxonMobil will ab 2014 Flüssig-Erdgas in Papua-Neuguinea fördern.

Es seien mehrere kleine Ortschaften von dem Erdrutsch getroffen worden, sagte Behördenchef Martin Mosi. Er schickte mehrere Mitarbeiter in die Region, damit sich diese ein Bild von der Lage machen können. Auch Regierungschef Peter O’Neill machte sich auf den Weg zum Unglücksort.

Die Region sei „extrem abgelegen“, sagte Entwicklungshelfer Yandi. Am Dienstag habe deshalb niemand nach den Verschütteten suchen oder den Menschen helfen können. Die Einheimischen stünden „unter Schock“, sagte er. Seinen Angaben zufolge hatte es zum Zeitpunkt des Unglücks in der Region geregnet.

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