Der Erfinder des Internets, der Brite Tim Berners-Lee, erhält den mit 100’000 Franken dotierten Gottlieb Duttweiler Preis 2015. Der Brite hatte vor 25 Jahren am Teilchenforschungsinstitut CERN bei Genf den Grundstein für das World Wide Web gelegt.
Berners-Lee sei derzeit weltweit die Nummer zwei unter den einflussreichsten Vordenkern, wie eine Netzwerkanalyse des Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) unlängst ergeben hat. Die Nominierung für den Preis des Instituts sei indes unabhängig von dieser Analyse erfolgt, schreibt das Institut in einer Mitteilung.
Der von der britischen Queen 2004 geadelte Sir Tim hat sein Wirken konsequent in den Dienst an der Allgemeinheit gestellt. Er verzichtete auf gewinnträchtige Patente und widmete sich stattdessen im von ihm gegründeten World Wide Web Consortium (W3C) der kontinuierlichen Verbesserung des Web.
Der Brite setzt sich zudem in seiner World Wide Web Foundation für ein Internet ein, das offen und allen Menschen zugänglich ist. Er kämpft für Netzneutralität ebenso wie für die Transparenz von Regierungen. «Das Web voranbringen, um die Menschheit zu befähigen», lautet sein Credo.
Tim Berners-Lee nimmt den renommierten Preis am 29. April 2015 in Rüschlikon (ZH) entgegen. Der politisch unabhängige Gottlieb Duttweiler Preis wird in unregelmässigen Abständen an Personen verliehen, die sich mit hervorragenden Leistungen für die Allgemeinheit verdient gemacht haben.
Der Preis ist vor rund 50 Jahren aus einer Schenkung der Migros-Gemeinschaft an ihren Gründer Gottlieb Duttweiler entstanden. Zu den früheren Preisträgern gehören der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, alt UNO-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger Kofi A. Annan oder der tschechoslowakische Präsident Václav Havel.