Glänzender Auftakt für Kent Nagano: Der neue Generalmusikdirektor der Hamburger Staatsoper ist bei seiner Eröffnungspremiere, Hector Berlioz‘ Oper «Les Troyens», am Samstag umjubelt worden.
Der 63-Jährige führte das Orchester am Abend eines exemplarischen Neubeginns – nach der zehnjährigen Amtszeit von Simone Young als Generalmusikdirektorin – zu Hochform und traf beeindruckend den Berlioz-Ton.
Berlioz‘ «Trojaner» sind ein gefürchteter Opern-Koloss. Über fünf Stunden streckt sich das mythenschwere Drama um den Untergang Trojas und die unheilvolle Liebe der Karthager-Königin Dido zu Äneas, der in göttlichem Auftrag Rom gründen soll.
Nichts für «Fastfood-Fans» also. Es war ein Glücksfall, dass Nagano geschickt auf Straffung des von ausschweifenden Märschen und Balletten gesättigten Fünfakters «Les Troyens» bestand. Mit so weichem, geschmeidigem und doch stets vitalem Klang meint man das philharmonische Staatsorchester lange nicht gehört zu haben.