Dank Verteidiger Eric Blum bleibt die Schweiz an der WM im Rennen um einen Viertelfinalplatz. Wieder gelingt Blum im Finish das Siegtor. «Diesmal aber hatte ich purlauteres Glück!»
Eric Blum ist ein überraschender Held und Siegtorschütze. In seinen ersten 68 Länderspielen gelang ihm ein einziges Tor, vor zwei Jahren beim 6:2-Erfolg über Kasachstan. In den letzten sieben Länderspielen kamen gleich drei Goals dazu – alle entschieden ein Spiel. Während der WM-Vorbereitung gelang ihm das 2:1 gegen die Letten in Genf in der Verlängerung. Am Dienstag traf er in Moskau gegen Dänemark ebenfalls in der Overtime zum ersten WM-Sieg. Und mit dem Treffer zum 5:4 wieder gegen die Letten sicherte er seinem Team erstmals im Turnier drei Punkte.
«Beim Torerfolg am Dienstag zielte ich ins linke obere Eck und traf genau ins Ziel. Am Mittwoch aber war purlauteres Glück im Spiel. Mit Glück kam der Puck zu mir, und ich versuchte einzig und allein, die Scheibe Richtung Tor zu befördern.» Die Bedeutung seiner Tore ist ihm durchaus bewusst, nicht nur «weil ich im Moment viel mehr Interviews geben muss». Blum hofft, dass seine Goals etwas auslösen. Blum: «Ich hoffe, es geht so weiter wie in Bern!» Mit dem SCB holte Blum vor einem Monat nach einer missglückten Qualifikation dank starken Playoffs den Meistertitel.
Ist denn die Schweizer Mannschaft für ein ähnliches Frühlingsmärchen überhaupt gut genug? Blum: «Auf jeden Fall! Nach jedem Missgeschick stehen wir wieder auf. Wir geben nie auf! Ein Vergleich mit dem Silberteam von Stockholm vor drei Jahren drängt sich noch nicht auf, weil wir damals in Schweden von Anfang an alles gewannen und auf einer riesigen Erfolgswelle surften. Aber der Wille und der Zusammenhalt dieser Mannschaft ist genau so stark wie vor drei Jahren.»
Auch der offensive Taktgeber ist der gleiche wie 2013 in Schweden: Nino Niederreiter. Der 23-jährige Churer erzielte gegen Lettland die ersten zwei Tore; Niederreiter führt mit fünf Skorerpunkten und einer Plus-6-Bilanz statistisch das Schweizer WM-Team an. «Nach dem 3:0 hätten wir nie und nimmer noch in Gefahr geraten dürfen», so Niederreiter. «Am Ende wollten wir die Partie unbedingt in der regulären Spielzeit gewinnen. Deshalb haben wir im Finish die letzten Kräfte mobilisiert. Wir wussten, dass wir uns danach bis zum Spiel gegen Russland am Samstag ausruhen können.» Und was steht nebst der Regeneration bis Samstag im Vordergrund? Niederreiter: «Wir müssen das Unterzahlspiel üben, üben, üben.»