Am 20. Jahrestag des Untergangs der Sowjetunion haben sich viele Menschen in Russland und den anderen früheren 14 Teilrepubliken des Endes des kommunistischen Imperiums gedacht.
Der offizielle Rücktritt von Sowjetpräsident Michail Gorbatschow am 25. Dezember 1991 und das Einholen der sowjetischen Fahne über dem Kreml sei der letzte Schritt gewesen, hiess es am Sonntag im Radiosender Echo Moskwy. Äusserungen von Politikern zum Jahrestag in Moskau gab es zunächst nicht.
Laut Umfragen bedauert mehr als die Hälfte der Russen, dass die einstige Weltmacht damals aufgelöst wurde. Der Friedensnobelpreisträger Gorbatschow trat damals im Umfeld schwerster wirtschaftlicher und sozialer Not ab. Viele Russen sehen Gorbatschow bis heute als „Totengräber der Sowjetunion“.
Der russische Regierungschef Wladimir Putin bezeichnete das Ende der Sowjetunion einmal als die „grösste geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“. Er plant bis 2015 die Gründung einer Eurasischen Wirtschaftsunion als politisches und ökonomisches Bindeglied zwischen Europa und Asien. Dabei gehe es aber nicht um eine Wiedergeburt der Sowjetunion, hatte Putin betont.
Langjähriger Zusammenbruch
Der Zusammenbruch der Sowjetunion zog sich über etwa zwei Jahre hin. Schlusspunkt war der 25. Dezember 1991, als der längst entmachtete Gorbatschow auch den Atomkoffer und damit die Gewalt über Nuklearwaffen an den russischen Präsidenten Boris Jelzin übergeben hatte.
Gorbatschow hatte den Zerfall der Sowjetunion ebenfalls bedauert. Um 19.38 Uhr Moskauer Zeit wurde damals die sowjetische Fahne über dem Kreml eingeholt und die russische Flagge gehisst. Am 31. Dezember hörte die Sowjetunion formell auf zu existieren.