Fünf Wochen nach dem Untergang der Fähre «Sewol» fahnden die Behörden nach zwei verschwundenen Mitgliedern der Eigentümerfamilie der Reederei. Dem Familienoberhaupt und seinem ältesten Sohn werden Korruption, Veruntreuung und Steuerhinterziehung vorgeworfen.
Hinweise, die zur Ergreifung der beiden führen, sollen mit 50 Millionen Won (gut 43’000 Franken) und 30 Millionen Won belohnt werden, teilte das Ermittlerteam am Donnerstag mit. Beide stünden auf der Liste der meistgesuchten Personen, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap den leitenden Staatsanwalt.
Ein Gericht hatte Haftbefehle gegen die beiden erlassen, nachdem sie zuvor Vorladungen zur Vernehmung missachtet hatten. Am Mittwoch hatten die Ermittler vergeblich auf einem südlich von Seoul gelegenen Grundstück einer Sekte nach Yoo gesucht, der Verbindungen zu der religiösen Gruppe hat.
Die «Sewol» war am 16. April vor der Südwestküste Südkoreas mit 476 Insassen – die meisten waren Schüler – gekentert. Mindestens 288 Menschen kamen ums Leben. 16 Insassen gelten noch als vermisst.