Im Fall des mutmasslichen Mörders von Montréal wollen die kanadischen Behörden eine mögliche Verbindung zu einem ungelösten Mordfall in Los Angeles prüfen. Bei diesem Fall war das Opfer ebenfalls zerstückelt worden.
Nach bisherigen Ermittlungen habe sich der Verdächtige Luka Rocco Magnotta an der US-Westküste aufgehalten, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Dort waren im Januar Leichenteile entdeckt worden.
Nahe des weltweit berühmten Hollywood-Schriftzugs in den Hügeln von Los Angeles waren im Januar Kopf, Hände und Füsse einer männlichen Leiche gefunden worden. Bei dem Opfer handelte es sich um einen 66-jährigen Rentner.
Die Ermittler wüssten, dass Magnotta bei seinen vielen Reisen auch an der US-Westküste gewesen sei, sagte Polizeisprecher Ian Lafrenière. Es sei aber unklar, ob er in Los Angeles oder einer anderen Küstenstadt Halt gemacht habe.
Reiseroute rekonstruieren
Die Ermittler seien dabei, die Reiseroute Magnottas zu rekonstruieren. Dies sei aber nicht leicht, sagte Lafrenière. Die britische Boulevardzeitung „Sun“ berichtete unter Berufung auf einen Zuhälter, zum Zeitpunkt des Mordes habe Magnotta in Los Angeles als Prostituierter gearbeitet.
Der 29-jährige Pornodarsteller und Prostituierte wird verdächtigt, Ende Mai in Montréal einen 33-jährigen Chinesen mit einem Eispickel getötet und die Leiche zerstückelt zu haben. Eine Hand und einen Fuss des Opfers soll er an politische Parteien in Ottawa geschickt haben.
Zwei weitere Päckchen mit Leichenteilen gingen bei zwei Schulen in Vancouver ein. Ein Gen-Test soll klären, ob sie ebenfalls von dem getöteten Studenten stammen.
Magnotta war aus Kanada nach Frankreich geflohen und von dort mit einem Bus nach Berlin gereist. Am Montag wurde er in einem Berliner Internetcafé erkannt und von der Polizei festgenommen. Laut einem Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft könnte die Auslieferung Magnottas nach Kanada noch im Juni erfolgen.