Die grüne US-Präsidentschaftskandidatin Jill Stein muss sich nach einer Demonstration gegen eine Ölpipeline wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung verantworten. Die Behörden im Staat North Carolina leiteten am Mittwoch Ermittlungen gegen die Politikerin ein.
Zuvor hatte sie einen Bulldozer mit roter Farbe besprüht. Gegen das Bauprojekt protestiert der Stamm der Sioux, die Ureinwohner sehen ihre Wasserversorgung gefährdet und kritisieren die Zerstörung heiliger historischer Stätten.
Der Polizei im Bezirk Morton zufolge verschaffte sich Stein gemeinsam mit ihrem Vize Ajamu Baraka und rund 200 weiteren Demonstranten am Dienstag Zugang zu einem Gelände, auf dem die Bulldozer standen.
Dort hätten sie Eigentum zerstört, einige Protestierende hätten Messer bei sich gehabt und Masken getragen. Bauarbeiter waren zu dem Zeitpunkt nicht anwesend. Stein drohen nun maximal 30 Tage Gefängnis oder eine Geldstrafe oder beides.
Die Grünen-Politikerin, die in den Umfragen auf rund fünf Prozent der Wählerstimmen kommt, veröffentlichte auf ihrem Twitter-Konto ein Bild, das sie beim Besprühen der Baumaschine zeigt. «Ich hoffe, die Behörden von North Dakota ermitteln gegen die wahren Zerstörer», schrieb sie dazu.
Die Pipeline soll 1900 Kilometer lang sein und ausser durch North Dakota durch drei weitere US-Staaten führen. Da sie unter dem Missouri River gebaut werden soll, sehen die Sioux ihre Wasserversorgung bedroht. Zudem seien durch die Bauarbeiten bereits mehrere Stätten zerstört worden. Mitglieder anderer Stämme solidarisierten sich mit den Sioux und campieren seit Monaten in der Region.