Ermittlungen gegen Spaniens Infantin Cristina wegen Steuerbetrugs

Der spanischen Monarchie steht neuer Ärger ins Haus: Gegen Königstochter Cristina wird in einem Korruptionsskandal nach einem ersten gescheiterten Versuch im April 2013 nun doch ermittelt. Die Infantin werde der Geldwäscherei und der Steuerhinterziehung verdächtigt, hiess es.

Die spanische Infantin Cristina in Barcelona (Archiv) (Bild: sda)

Der spanischen Monarchie steht neuer Ärger ins Haus: Gegen Königstochter Cristina wird in einem Korruptionsskandal nach einem ersten gescheiterten Versuch im April 2013 nun doch ermittelt. Die Infantin werde der Geldwäscherei und der Steuerhinterziehung verdächtigt, hiess es.

Die spanische Königstochter Cristina ist nun doch zur Verdächtigen in einem grossen Korruptionsskandal erklärt worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Efe und andere Medien unter Berufung auf Justizkreise berichteten, leitete Untersuchungsrichter José Castro die Aufnahme von Ermittlungen gegen die 48-Jährige ein. Er lud Cristina demnach für den 8. März zu einer Vernehmung in Palma de Mallorca vor.

Richter Castro ermittelt bereits gegen Cristinas Ehemann Iñaki Urdangarín. Der frühere Handball-Star steht im Verdacht, als Präsident der gemeinnützigen Stiftung Nóos staatliche Gelder in Höhe von mehr als sechs Millionen Euro unterschlagen zu haben.

Wegen des Verdachts der Mittäterschaft hatte Untersuchungsrichter Castro bereits im April vergangenen Jahres erstmals auch Ermittlungen gegen die jüngste der beiden Töchter von König Juan Carlos und Königin Sofía angekündigt. Die Entscheidung war damals aber wenige Wochen später vom Landgericht in Palma wegen nicht ausreichender Begründung widerrufen worden.

Das Gericht legte den Berichten zufolge Castro allerdings seinerzeit nahe, zu überprüfen, ob Cristina ein Steuervergehen zur Last gelegt werden könne. Zusammen mit ihrem Mann war die Königstochter Teilhaberin eines Consulting-Unternehmens, das öffentliche Gelder erhalten hatte und laut Castro als Strohfirma gedient haben soll. Laut Ermittlungen hat Cristina Gelder von der Firma privat ausgegeben.

Königshaus will Justiz respektieren

Man respektiere alle Entscheidungen der Justiz, teilte das Königshaus unterdessen mit. Die Verteidigung der Königstochter liess allerdings bereits wissen, man werde die Ermittlungsaufnahme – gegen die sich unter anderem auch die Staatsanwaltschaft ausgesprochen hatte – vor dem Landgericht in Palma anfechten.

Falls man damit keinen Erfolg hat, ermittelt erstmals in der Geschichte der spanischen Monarchie die Justiz in einem Korruptionsskandal gegen einen direkten Nachkommen des Königs.

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